Connected Drive
08.11.2020

Vernetzte Fahrzeuge – wie sicher ist die Technologie?

Die Digitalisierung zieht sich durch alle Branchen. So findest sich diese auch in der Automobilbranche wieder. Durch digitale Technologien wird es ermöglicht, dass sich die Fahrzeuge miteinander vernetzen sowie permanent mit den Fahrern und Verkehrsleitsystemen Informationen austauschen. Doch wie sicher ist die Technologie?

Der Komfort wird durch die Digitalisierung der Fahrzeuge enorm gesteigert. Angefangen bei der erleichterten Parkplatzsuche, über optimale Streckennavigationen, bis hin zu WLAN im Fahrzeug. Aber auch der Schutz durch das Fahrzeug wird gesteigert. Dazu zählen unter anderem Fahrerassistenzsysteme, die beispielweise den Abstand regeln oder die Spur halten. Folglich werden dadurch Unfälle vermieden.

Der Trend zu vernetzten Fahrzeugen geht weiter

Der Daten- und Informationsdienst IHS schätzt, dass bis 2023 ein Anstieg von 202,08% im Vergleich zu 2015 im Verkauf von vernetzten Fahrzeugen stattfinden wird. Demnach würden dann 72,5 Millionen Einheiten auf dem Markt sein. Dies hat zur Folge, dass dadurch Staus und Unfälle vermieden werden können. Des Weiteren stellt sich aber vor allem hier wieder die Frage nach dem Datenschutz und der Sicherheit.

Datensicherheit in Connected Cars

Womit sind solche Fahrzeuge verbunden? Ganz grundsätzlich mit anderen Fahrzeugen, Wohnungen, Büros, Geschäften und Smart-City-Diensten. Jedoch reicht die Spanne auch noch viel weiter in das persönliche Leben. Dazu zählen Informationen zu Aufenthaltsorten, E-Mails, Google Suchen und Social-Media-Aktivitäten.

Was bereits durch Hackerangriffe passiert ist

Diese Informationen sind für Cyberkriminelle von höchstem Interesse. Aus diesem Grund ist es auch nicht verwunderlich, dass bereits Fälle bekannt wurden, bei denen Hacker die Kontrolle über Mikrofone oder das Navigationssystem aus der Ferne übernommen haben.

 

Außerdem gibt einen Fall, bei dem der Schlüsselcode identifiziert werden konnte und so ein Autodiebstahl ermöglicht wurde.

 

Vor zwei Jahren deckten Entwickler auch einen Fehler bei einem renommierten Autobauer auf. Dadurch konnte man auf das Back-End-System zugreifen. Folglich konnten Fahrzeuge lokalisiert, Kennwörter verändert oder der Motor gestartet oder abgestellt werden.

Quelle: iStock / IGphotography
Durch digitale Technologien entstehen neue Risiken. Quelle: iStock / IGphotography

So können sich Autohersteller gegen Cyberkriminalität schützen

Grundsätzlich liegen drei große Bereiche vor, in die Autobauer aktiv eingreifen können, um so die Sicherheit für den Endkunden zu erhöhen.

 

  • Angriffe und Risiken verstehen. Dazu zählt, dass diese beispielsweise in Kategorien eingeordnet werden, um passende Maßnahmen einleiten zu können.
  • Erstellung und Durchführung einer End-to-End-Security-Lösung. Fahrzeuge weisen heute Schnittstellen zu Clouds, Netzwerken oder verschiedenen Fahrzeugebenen auf. Demnach ist es von höchster Relevanz alle potenziellen Sicherheitsrisiken an bestehenden Kontaktpunkten zu eliminieren.
  • Zusammenarbeit mit Partnern. Das Thema Cybersicherheit ist so umfassend, dass eine Zusammenarbeit mit Experten unabdingbar ist. Des Weiteren nimmt die Vernetzung, wie eingangs erwähnt, immer stärker zu, weshalb die Abhängigkeit zwischen Fahrzeug und Netzverbindung immer relevanter wird. Auch hierfür benötigt es zuverlässige Partnerschaften wie beispielsweise mit Telekommunikationsanbietern oder Regierungsbehörden.

Neuer Cybersicherheitsrahmen durch eigene Sicherheitsnorm

Durch die Internationale Organisation für Normierung, kurz ISO, und der Society of Automotive Engineers, kurz SAE, entsteht aktuell eine neue Sicherheitsnorm für vernetzte Fahrzeuge. Diese trägt den Titel ISO/SAE 21434 „Road vehicles – Cybersecurity engineering“. Bereits Ende November 2020 soll dies in Kraft treten. Mithilfe eines einheitlichen Fachjargons zum Thema Cybersecurity sollen alle Anforderungen festgelegt werden. Diese umfassen die gesamte Wertschöpfungskette von elektronischen und elektrischen Systemen.

 

 

Letzten Endes lässt sich also feststellten, dass derzeit noch einige Sicherheitslücken vorhanden sind, die immer wieder zu negativen Vorfällen führen. Aus diesem Grund wird aktuell daran gearbeitet, diese zu beheben und eine Grundlage für zukünftige Vernetzungen und eine erhöhte Sicherheit zu legen.

Quelle Titelbild: iStock / metamorworks 

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