Startups – gefragte Partner für deutsche Unternehmen
Fast ein Drittel aller Unternehmen in Deutschland haben schon mindestens einmal mit Startups zusammengearbeitet oder sich daran beteiligt. 65 Prozent sind aber noch zurückhaltend. Manche sehen sie gar als Konkurrenz. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Bitkom-Umfrage.
Gerade große Unternehmen wie Versicherungskonzerne suchen die Nähe zu Startups, weil diese oft nicht nur frischen Wind und neue Ideen, sondern auch die neuesten Technologien und innovative Geschäftsmodelle einbringen.
Wie eine Bitkom-Umfrage unter 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten ergab, sind fast ein Drittel (32 Prozent) der etablierten Firmen schon mindestens eine Kooperation mit Startups eingegangen. Elf Prozent entwickeln gemeinsam neue Produkte, drei Prozent sind an Startups finanziell beteiligt. Zwei Prozent haben aus dem eigenen Unternehmen heraus Startups gegründet. Die meisten (23 Prozent) gehen dabei lockere Kooperationen ein, etwa in Form von Gründerwettbewerben.
Investition in die Zukunft
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst rät dazu, sich auf die jungen Unternehmen einzulassen: „Es gibt einen einfachen Weg, die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zu beschleunigen: mehr Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Insbesondere der für Deutschland immens wichtige Mittelstand würde davon profitieren.“ Weiter sagt er: „Zugleich stärken Kooperationen die Startups, verschaffen ihnen besseren Zugang zum Markt und machen Deutschland als Startup-Standort interessanterer.“
Fast alle der etablierten Unternehmen sind zufrieden mit ihrer Zusammenarbeit mit Startups. 46 Prozent sehen ihre Erwartungen voll und ganz erfüllt, 47 Prozent eher erfüllt, fünf Prozent sogar übertroffen. Enttäuscht zeigte sich so gut wie keine der etablierten Firmen.

Allerdings halten sich zwei Drittel (65) der deutschen Unternehmen noch zurück. Nach den Gründen dafür gefragt, nannten 45 Prozent „kein Budget“, 44 Prozent „keinen Kontakt zu Startups“, 42 Prozent „kein konkretes Projekt“, 38 Prozent „keine Zeit“, sich auf Startups einzulassen. 28 Prozent der Befragten sehen Startups sogar als Konkurrenz, 25 Prozent keinen Mehrwert in ihnen.
Für Wintergerst ist das teilweise unverständlich: „Die meisten Unternehmen würden von einem Austausch mit Startups profitieren. Der dafür notwendige Aufwand an Zeit und Geld ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.“
Quelle Titelbild: Unsplash / Cytonn Photography