21.07.2016

Marktreif: Diese gedruckten Sensoren ersetzen Tierversuche

Das heikle Thema „Tierversuche“ beschäftigt Tierschützer, Pharma- und Kosmetik-Unternehmen gleichermaßen. Ein deutsches Unternehmen liefert nun die marktreife Lösung. Was der neuartige „BioChip“ kann, lesen Sie hier kompakt zusammengefasst.

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Die Wirksamkeit neuartiger Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten wird zunehmend mit modernen Messmethoden untersucht. Bestes Beispiel: Das Echtzeit-Monitoring lebender menschlicher Zellen. Hierdurch können laut dem Fraunhofer-Institut etwa Tierversuche auf ein Minimum reduziert und die Aussagekraft für die Wirkung im Patienten erhöht werden.

Ein Forscherteam unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT hat nun einen Meilenstein im BMBF geförderten Projekt BIOGRAPHY erreicht. Es konnten erstmals lebende Zellen mit Hilfe von gedruckten Graphensensoren untersucht werden.

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cellasys setzt auf sogenannte BioChips, um Tierversuche zu umgehen. (Bild: cellasys)

Die BioChips der cellasys wurden bisher vorwiegend in der medizinischen Forschung eingesetzt. Durch die neue Drucktechnik können diese jetzt deutlich günstiger hergestellt werden. Dadurch werden sie sich nun für industrielle Anwendungen wie der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen zur Bekämpfung viralen Infektionskrankheiten eignen.

Um dies zu erreichen mussten die Wissenschaftler eine neue Graphentinte entwickeln und den Druckprozess optimieren. Dass die Mikrostrukturen stabil und biokompatibel sind wurde vorab in dem seit 2014 laufenden Projekt bestätigt.

Auch Anwendungen im Bereich der flächendeckenden Gewässerüberwachung sind denkbar. Das Forschungsprojekt soll in 2017 mit einer parallelisierten Version des Messaufbaus und einer Versuchsreihe abgeschlossen werden.

Quelle Titelbild: Evernine GmbH

Quelle Bilder: Ryan MCGuire via Gratispgraphy

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