KI kaum von Menschen unterscheidbar
15.11.2024

Kaum noch von Menschen unterscheidbare KI schürt Ängste

GenAI und Chatbots liefern oft schon so überzeugende Antworten, dass sie kaum noch von Menschen zu unterscheiden sind. Der Turing-Test ist damit längst bestanden. Gerade das bereitet vielen Menschen aber zunehmend Sorge, wie eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Telekom zeigt.

 

Der britische IT-Pionier Alan Turing hatte sich mit seiner Vorhersage, wann Computer hinter einer Wand als Menschen überzeugen könnten, um mehr als 15 Jahre vertan. Nicht im Jahr 2000, sondern erst 2017 haben KI-Programme den nach ihm benannten Turing-Test bestanden, so geschehen mit eigenständischen Rezensionen und zeitgenössisch anmutenden Bildern auf der Art Basel.

 

Berühmt geworden ist Alan Turing unter anderem als Knacker des deutschen Enigma-Codes und die sogenannte Turingmaschine, ein von ihm 1936 entwickeltes Berechenbarkeitsmodell als Grundlage der Theoretischen Informatik. 1953, ein Jahr vor seinem Tod, hatte er zudem eines der ersten Schachprogramme entwickelt.

 

KI-Programme haben Turing Test längst bestanden

Den später nach ihm benannten Turing-Test hatte er selbst als „Imitation Game“ bezeichnet. Dieses Imitationsspiel war mit seinen drei Ebenen und strategischen Täuschungsmanövern so kompliziert, dass es bald nur noch in einfacherer Form weitergeführt wurde.

 

Nach 2017 dauerte es nochmal fünf Jahre, dass Computer mit Googles kurz LaMDA, später Gemini genannten Language Model for Dialog und ChatGPT 2022 auf ganzer Linie überzeugen konnten. Die steigende Leistungsfähigkeit dieser generativen künstlichen Intelligenz, wie sie auch in Chatbots zum Einsatz kommt, macht vielen Deutschen Sorge, dass sie Maschinen bald nicht mehr von Menschen unterscheiden können. Das ergab eine repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Telekom mit insgesamt 1.040 Befragten.

 

Selbst User lassen sich oft täuschen

Der Studie zufolge haben rund drei Viertel der über 16-Jährigen in Deutschland schon von Programmen wie ChatGPT und Google Gemini gehört. Zwei Drittel von ihnen wiederum sagten, dass eine Unterscheidung zwischen Mensch und KI-Chatbots als Kommunikationspartner schwierig geworden sei.

 

Auch denen, die KI selbst nutzen, fällt es zu 57 Prozent mehrheitlich schwer, Mensch und Maschine auseinanderzuhalten, wie Channelobserver berichtet. Bei denen, die Chatbots regelmäßig nutzen, ist der Anteil etwas geringer. Aber jede/r Zweite, der oder die mindestens einmal in der Woche ein KI-System nutzt, teilt die Befürchtung. Und jede/r Fünfte von ihnen hat tatsächlich schon mal vergessen, dass er oder sie mit einer Maschine kommuniziert.

 

Quelle Titelbild: Unsplash / Alex Knight