25.02.2019

Gesundheitsversorgung 4.0: Steigende Behandlungsqualität zu sinkenden Kosten

Die digitale Revolution macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. IOT und Big-Data bieten ein enormes Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu senken. Eine willkommene Gelegenheit für Anleger.

Der kommerzielle Durchbruch in der digitalen Medizin wirkt sich wesentlich auf die heutige Gesundheitsversorgung aus. So treiben unter dem Label „Digital Health“ immer modernere Technologien den Fortschritt in der medizinischen Behandlung voran. Etablierte Unternehmen arbeiten bereits an der nächsten Innovationsstufe, welche Anleger ein weites Feld an Investmentchancen ermöglicht.

Optimierte Prozesse

Die Vorteile dieser Entwicklung spiegeln sich klar in den medizinischen Behandlungsmethoden wieder. Intelligente Technologien, wie Sensoren, vernetzte Systeme, oder Cloud-Computing ermöglichen Unternehmen neue oder verbesserte Produkte & Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, die die Behandlungsmethoden weitgehend optimieren und deren Effizienz steigern.

 

Das sich dies auch positiv auf die Kosten auswirkt, zeigt eine Studie des Unternehmensberaters McKinsey. In dieser geht hervor, dass allein in den USA über eine digitalisierte medizinische Versorgung bis zu 300 Milliarden US-Dollar eingespart werden können.

Beispiel – Volkskrankheit Diabetes

Gerade bei Diabetespatienten werden von Digital-Health-Unternehmen bereits zahlreiche etablierte Technologien und Produkte wie Blutzuckersensoren und Insulinpumpen eingesetzt.

 

Mit dem Ziel, Diabetespatienten in Zukunft mit Insulin, Dosierungsalgorithmen, Blutzuckersensoren, Smartpens/Insulinpumpen und Ernährungsportalen aus einer Hand zu versorgen, wird der nächste große Innovationssprung auf Ebene digitalisierter Dienstleistungen stattfinden.

Virtuelle medizinische Betreuung

Medizinische Beratung per Web oder Telefon wird aufgrund von sprach- und videobasierten Apps in Zukunft immer wichtiger. Betrachtet man die Vorteile, so profitieren sowohl Patienten als auch medizinische Dienstleister von einer virtuellen medizinischen Betreuung. Der Patient erspart sich zum einen Transport- und Wartezeiten, und zum anderen können Wiederaufnahmen in Krankenhäuser vermieden, und Kosten für Hausarztbesuche reduziert werden.

 

In den USA ist Teladoc Health mit Sitz in New York der größte Telemedizin-Anbieter. Zu deren Kunden gehören vorwiegend große Unternehmen, Krankenhäuser sowie Krankenversicherungen.

The Next Big Thing

Die Entwicklung von digitalen Therapeutika ist der nächste große Innovationssprung in der digitalen Gesundheitsmedizin. Als Vorläufer dieser Entwicklung dienen softwarebasierte Anwendungen für Hautkrankheiten, aber auch psychische Beschwerden. In Zukunft sollen aber standardisierte Abläufe der Patienteninteraktion die Abgabe von konventionellen Medikamenten ergänzen, oder sogar ersetzen.

 

Demzufolge kann für die nächsten Jahre mit vielen attraktiven Börsengängen gerechnet werden. Bereits letztes Jahr haben einige innovative Unternehmen mit großem Marktpotenzial wie Inspire Medical Systems, oder Ping An Healthcare and Technology den Sprung an die Börse gewagt.

 

Für einen weiteren Innovationsschub der Branche sorgen zudem auch Risikokapitalgeber aus den USA, die seit 2011 27 Mrd. US-Dollar in 1.900 Digital-Health-Unternehmen investiert haben.

Konkurrenz auf Abstand dank strenger Regulierung

Da im Digital Health, die Sicherheit und der klinische Nutzen mit aufwändigen Studien belegt werden müssen, ist dieser Bereich stärker reguliert als andere Techbereiche. Dies schafft Eintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten.

 

Für Anleger bietet sich die Gelegenheit von stark wachsenden Digital-Health-Aktien zu profitieren. Umsatzwachstum, das Erreichen klar definierten Meilensteine sowie M&A-Aktivitäten werden kurz- oder mittelfristig den Wert der Aktien in diesem Sektor maßgeblich beeinflussen.

Quelle: Titelbild: iStock/asiseeit

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