25.09.2018

Finanzierung, Kompetenzen & Sicherheit: Die 3 Hürden der Digitalisierung

Die Digitalisierung – sicherlich immer noch in aller Munde – aber auch kein Buzzword mehr. Jeder kennt sie, jeder versucht sie erfolgreich im Unternehmen zu integrieren – aber der Weg dahin ist nicht einfach. Es gibt viele Hürden, die überwunden werden müssen. Wir zeigen Ihnen wie.

Digitalisierung bedeutet eine vollständige Transformation der Prozesse, der Struktur und der Technik eines Unternehmens. Eine so große Aufgabe lässt sich nicht im Vorbeigehen erreichen.

 

Es gibt immer Hemmnisse auf verschiedenen Ebenen. Eine Studie der Siemens Financial Services hat sechs Herausforderungen auf dem Weg zur Digitalisierung identifiziert. Diese sind der Aufbau digitaler Kompetenzen, der Zugang zu angemessener Finanzierung, der Aufbau einer Kooperationskultur, Daten- und Cybersicherheit, Mangel an Fallbeispielen sowie fehlende Planung. Auch die Marktforscher von Gartner haben sechs Hindernisse identifiziert, setzen die Gewichte aber etwas anders. Für Gartner sind die sechs Übeltäter eine wandlungsresistente Kultur, begrenzter Wille zur Zusammenarbeit, mangelnde Bereitschaft der Firma, nicht genügend Talente, festgefahrene Prozesse und komplexe Technik.

 

Zusammenzufassend sind die drei Hauptprobleme der digitalen Transformation also Menschen, Prozesse und Technik.

1. „Das haben wir immer so gemacht und da könnt ja jeder kommen“

Selbst in relativ jungen Unternehmen wachsen in kurzer Zeit feste Strukturen heran, in denen es sich die Mitarbeiter bequem machen. Wenn sie plötzlich aufgefordert werden, etwas völlig anderes zu tun, fühlen sie sich gestört und neigen zum passiven Widerstand. Die Digitalisierung verfolgt das Ziel einer vollständigen Umwälzung. Und das passt vielen nicht. Oft beginnt es beim Chef, der zwar gerne Lippenbekenntnisse zur Digitalisierung abgibt, aber nicht im Traum daran denkt, einen Teil seiner Autorität abzugeben. Es gibt zahlreiche Typen von Mitarbeitern, die nicht wirklich gerne mit anderen zusammenarbeiten und sich eher abschotten. Eine hierarchische Struktur und das Prinzip „Befehl und Gehorsam“ sind vielerorts gang und gäbe. Es gibt durchaus gute Gründe, nicht allzu stürmisch vorzugehen und alles über den Haufen zu werfen.

Eine Lösungsmöglichkeit ist es, mit der Digitalisierung klein anzufangen und zunächst unter der Anleitung des Chief Digital Officer (CDO), wenn es diesen schon im Unternehmen gibt, motivierte Personen herauszupicken, die dem Konzept der Digitalisierung offen gegenüber stehen und aus ihnen Teams zu bilden, die klare und definierte Ziele verfolgen, die in einem angemessenen Zeitrahmen verwirklicht werden können. Für die Digitalisierung ist die Auswahl der richtigen Mitarbeiter wichtig. Es ist nicht nötig, gleich zu Anfang jeden Mitarbeiter ins Boot zu nehmen. Lieber kleine Pionierteams bilden, die als Vorbilder für die Anderen dienen können, wenn sie erfolgreich unterwegs sind. Stellen Sie gezielt Mitarbeiter ein, die Erfahrung aus Digitalisierungsprojekten mitbringen und locken Sie Ihre bestehende Mannschaft mit Anreizen und Boni.

Auch das Management ist gefordert und sollte Lernfähigkeit an den Tag legen sowie wirklich bereit sein, stärker auf die Bedürfnisse der Angestellten einzugehen und in den Dialog einzutreten.

2. „Ja, mach nur einen Plan“

Digitalisierung ist ein etwas schwammiger Begriff. Viele Entscheider wollen irgendwie in den Hype einsteigen, ohne klar zu wissen, was sie eigentlich wollen. Es fehlt an klarer Planung. Und es gibt wenige Leuchtturmprojekte, aus deren Erfahrungen andere Unternehmen lernen könnten. Die Prozesse müssen verändert werden, aber wie? Eine Zusammenarbeit mehrerer Geschäftsbereiche hört sich in der Theorie gut an, stößt aber an praktische Grenzen.

 

Die Lösung besteht in klarer und effizienter Planung, bei der die Erfahrungen anderer Unternehmen ebenso einfließen, wie die Ratschläge von Beratern, Analysten und kompetenter Systemhäuser. Entscheider sollten sich realistische Ziele setzen, die in einem knappen Zeitrahmen (nicht mehr als sechs Monate) erreicht werden können. Sie sollten sich nicht zu viel vornehmen und Projekte nicht überfrachten. Es gilt den Geschäftsnutzen im Auge zu behalten und klare Umsatzziele zu verfolgen.

3. „Komm, wir bauen eine App“

Die Kosten der Digitalisierung werden leicht unterschätzt. Die Methode „Wir bauen eine App und alles ist in Butter“ funktioniert nicht. Die Entwicklung einer Plattform, die Änderung der Organisationsstruktur und der Aufbau eines Partnerökosystems sind komplex und teuer. Eine Finanzierung kann sich schwierig gestalten, deswegen sollten sich Entscheider an Finanzdienstleister wenden, die bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Digitalisierung gesammelt haben und das Risiko nicht scheuen.

 

Auch der Sicherheitsaspekt wird leicht unterschätzt. Wenn man stärker auf die Digitalisierung setzt, erhöht man auch die sichtbare Angriffsfläche für Hacker. Der komplexen Bedrohungslage stehen interne IT-Abteilungen zunehmend hilflos gegenüber. Managed Services durch kompetente Systemhäuser mit hoher Sicherheitsexpertise können den Gefahren Herr werden und die Bedenken der Mitarbeiter ausräumen.

4. „Trau dich und überwinde dich!“

Digitalisierung ist kein einfacher Weg. Aber wenn Entscheider sich mit den möglichen Hindernissen befasst haben und gewillt sind, der Gefahr ins Auge zu sehen, lassen sich die meisten Hindernisse mit der nötigen Geduld und Einsatzbereitschaft überwinden oder zumindest umschiffen.

Quelle Titelbild: iStock / BraunS

 

[plista]