29.03.2019

Die Auswirkungen des Brexit auf deutsche Onlineshops

Der Brexit wird immer greifbarer. Die Finanzmärkte und die Unternehmen, die mit dem Vereinigten Königreich Geschäfte machen, werden zunehmend unruhiger. Das betrifft vor allem auch den Onlinehandel. Der Zahlungsanbieter PAYMILL erklärt, welche Auswirkungen der Brexit für den Onlinehandel haben kann.

Die Entwicklungen des Brexit überschlagen sich und ändern sich fast täglich. Solange keine Einigung herrscht, kann immer nur von einer Momentaufnahme gesprochen werden. Aber das heißt nicht, dass die Unternehmer die Hände in den Schoß legen können, im Gegenteil. Vor allem Onlinehändler müssen sich Gedanken machen, was der geplante Ausstieg des Vereinigten Königreiches, über die 30 Prozent der internationalen Online-Warenströme laufen, für sie bedeutet.

 

Als Dyson Anfang des Jahres bekanntgab, den Hauptsitz von Großbritannien vorgeblich wegen zunehmender Fernostgeschäfte nach Singapur zur verlegen, war die Empörung groß. Denn Sir James Dyson, Gründer und TV-Gallionsfigur der Staubsaugermarke, gehört zu prominentesten Brexit-Befürwortern. Er ist sogar für einen ungeregelten Ausstieg aus der EU und steht damit nicht allein.

Zölle wie China würden teuer werden

Aber würden die kabellosen Staubsauger und flügellosen Ventilatoren Made in UK nach einem harten Brexit wie die aus China verzollt und besteuert, ergäben sich laut Import-Shopping.de bei einem Warenwert von 400 Euro Einfuhrabgaben von 159,30 Euro, die dafür abzuführende Mehrwertsteuer noch nicht mitgerechnet.

 

Das könnte auch so manch eingefleischten Dyson-Fan bewegen, die Marke zu wechseln. Wie t3n berichtet würden bei einem harten Brexit Waren ab einem Wert von 150 Euro den Zolltarifen unterliegen, aber selbst bei Produkten mit einem Warenwert von bis zu 22 Euro müssten die Kunden von britischen Onlineshops noch den deutschen Einfuhrumsatzsteuersatz von 19 Prozent berappen. 

UK ganz vorn bei Online-Warenströmen

Trustedshops.de rechnet je nach Produktkategorie mit Mehrkosten von bis zu 15 Prozent bei einem ungeordneten Brexit. Das betrifft aber nicht nur Waren aus Großbritannien. Denn wie Handelskraft.deaus dem E-Shopper Barometer des Paketdienstleisters DPD zitiert, ist der Anteil des grenzüberschreitenden Onlinehandels bis 2017 schon auf 54 Prozent gestiegen. Laut t3n sind es sogar schon 71 Prozent. 67 Prozent der betreffenden Webseiten finden sich in Europa.

UK ist dabei ganz weit vorn und stellt fast ein Drittel aller von EU-Bürgern international bestellten Warenkörbe. 

Kein Wunder, denn mit durchschnittlich 7,5 Tagen dauert ein versichertes DHL-Paket aus dem Nicht-EU-Land Norwegen zweieinhalbmal länger als aus Großbritannien. Für europäische Onlineversender wären die Folgen wohl sehr gering, zumal die britische Regierung gerade angekündigt hat, bei einem ungeregelten Brexit die Importzölle auf 87 Prozent der Waren fallenzulassen, wie Spiegel Online berichtete. Die EU könnte ähnlich reagieren, muss sie aber nicht.

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Quelle Titelbild: PAYMILL GmbH

[plista]