26.04.2019

Was Musik und Künstliche Intelligenz vereint

Künstliche Intelligenz kennt nun auch in der Musik Branche keine Grenzen mehr. Auch dort prägt die KI und ihre Rolle wird zunehmend wichtiger. Aber was sagen die Musikprofis dazu? Hat Künstliche Intelligenz die Kraft Komponisten etc. zu ersetzen ? Diese Frage stellt sich auch Claudia Janet Birkholz, Dozentin für Klavier und Neue Musik.

Die stets interessierte und talentierte Pianistin und Dozentin für Klavier und zeitgenössische bzw. Neue Musik an der Hochschule für Künste in Bremen verbringt Claudia Janet Birkholz ihre berufliche sowie private Zeit damit die neuesten Entwicklungen in und um die Musik Branche. Das Themenfeld Künstlichen Intelligenz (KI) in der Musik spielt dabei eine entscheidende Rolle.

 

Die Piansitin hat im Jahr 2015 die Gesprächskonzertreihe „ Let´s talk music “in Bremen gegründet, um auf aktuelle Themen der Musik einzugehend und zu verknüpfen. Auch Live-Präsentationen gehen einher um die Reihe greifbar zu machen. Das Teilnehmer bestehen dabei aus Mitgliedern und Vertretern der Bereiche Musikpsychologie, Wissenschaft, Neurologie ebenso wie der Künstlichen Intelligenz und können kommen mit den Zuschauern in angeregte Gespräche eintauchen. Claudia Janet Birkholz erweitert ihr Interesse für neue Entwicklungen aus Forschung und Wissenschaft andauernd und kann auf jahrelange Erfahrung und Recherche zurückblicken.

Die Intelligenz von Mensch & Maschine

Die menschliche Intelligenz beeinflusst viele Sinne & körperliche Parts. Die eigene Wahrnehmung, die Fähigkeit Entscheidungen zu fällen ebenso wie motorische Handlungen durchführen zu können und Strategien zu entwickeln. Eine KI hingegen versucht, die menschliche Intelligenz mit beispielsweise Computerprogrammen oder Robotern zu simulieren und ein Abbild zu schaffen. Heutzutage gibt es kaum jemanden der mit dem Begriff „KI“ oder „Künstliche Intelligenz“ nichts anfangen kann, da sie fast schon allgegenwärtig ist und uns in vielen täglichen Situationen begegnet, wie z. B. in einem Smartphone oder in der smarten Assistentin „Alexa“.

Das was so gut wie alle KI-Systeme gemeinsam haben, sind Algorithmen, die Daten analysieren und dadurch Muster erkennen und Regeln erlernen, um sie anschließend auszuführen. Auch der Begriff „Machine Learning“ (maschinelles Lernen) begnet einem dabei häufig.. Die aktuell komplexeste Variante dieses Verfahrens ist das „Deep Learning“ (tiefgehendes Lernen), wobei die Suche nach gemeinsamen Variablen und Gesetzmäßigkeiten betrieben wird, um ein Muster zu finden.

KI erobert die Musik Branche

Die meisten Professoren in Universitäten beschäftigen sich mit ihren Studenten bereits intensiv mit dem Thema KI. Auch die Kombination von Künstlicher Intelligenz mit dem Berich Musik & Komposition ist nichts Außergewöhnliches mehr. Seit nahezu 30 Jahren werden diese Verbindungen bereits erforscht. KI-Systeme in der Musik können auf verschiedenen Ansätzen beruhen, wovon der bekannteste die Rekombination von Mustern darstellt. Musik-Professor David Cope gilt als einer der Urgesteine in der Erforschung von KI in der Musik, der auch die Rekombination von Mustern in den 70ern erforscht und die resultierende Software „EMI – Experimental Musical Intelligence“ entwickelt hat. Diese kann musikalische Muster erkennen und fortschreiben. Es komponiert also selbst Musikstücke, die sich auf bekannte Musikstücken ähneln und auf dessen Komponisten zurückgeführt werden können. Quasi eine Version 2.0 von Johann Sebastian Bach.

Eine Software kann als Assistenten bei Liveauftritten von Komponisten dienen. So gibt es beispielweise immer noch Herausforderungen, umfangreiche Partituren zu spielen und dabei die Notenblätter nicht umblättern zu können, weil man mit beiden Händen an den Tasten beschäftigt ist.

Wenn der Notentext digitalisiert wäre und ein Computer erkennen würde, wo gerade gespielt wird, könnte der Seitenumbruch exakt im richtigen Moment passieren. Das wäre extrem hilfreich.

Jedoch kann eine Maschine einen Musiker nicht gänzlich ersetzen. Im Bereich Kreativität zum Beispiel. Claudia Janet Birkholz kann sich jedoch vorstellen, dass Künstliche Intelligenz eine Art Ideenpool liefert, aus dem der Komponist dann das wählen kann, was ihm inspirierend genug erscheint, um es weiter auszuarbeiten.

Ein Fortschritt mit Melodie.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel von PCWelt.de

Quelle Titelbild: iStock.com / Menno van Dijk

[plista]