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23.02.2022

Auch Hacker spielen mit: Wie Cyberkriminelle Sportereignisse attackieren

Bei den Olympischen Spielen geht es um den sportlichen Wettkampf. Doch längst sind die Spiele und viele andere Sportevents auch das Ziel von Cyberkriminellen.  

Egal ob bei Olympia in Rio de Janeiro, Pyeongchang oder Tokio, der Tour de France oder der letzten paneuropäischen Europameisterschaft – bei all diesen großen Sportereignissen der letzten Jahre haben Cyberkriminelle Angriffe auf beteiligte Systeme und Netzwerke durchgeführt. Doch auch staatliche Akteure haben in der Vergangenheit versucht, die Spiele durch Cyberattacken zu stören, wie dieser Bericht zeigt. Ziel der Angreifer war es hier meist, die große Bühne für sich zu nutzen und die rivalisierende Nation zu demütigen. Kriminelle haben es hingegen oft auf die privaten Kundendaten von Nutzern abgesehen, die Rund um Sportevents anfallen.  

Der Angriff der Bots

Eine Variante, wie Cyberkriminelle an sensible Daten von Fans kommen, ist der Einsatz sogenannter Bots. Denn während sportlicher Großereignisse steigt der Traffic auf Wettanbieter- und Glückspielseiten. Die Kunden dort hinterlegen oftmals sensible Daten wie Kontoinformationen und sogar Geldbeträge, was Kriminellen natürlich ein lohnendes Ziel bietet. Vor allem Kommentarbereiche werden dann vermehrt mit Bot-Nachrichten zugespammt. So stieg der Bot-Traffic während der Olympischen Spiele in Tokio um 103 Prozent, wie das Cybersecurity Unternehmen Imperva berichtet. Auch während der EURO 2020 stieg der Einsatz von Bots. Die große Gefahr liegt in der Übernahme von Benutzerkonten mithilfe der Bots und dem daraus folgenden Verlust von Kontodaten und Geldbeträgen.  

Das Ziel Olympia

Einmal im Leben bei Olympia, dieses Ziel haben eben auch Hacker für sich ausgemacht. Und das erfolgreich, wie die Angriffe auf die Spiele in London, Rio de Janeiro und Pyeongchang zeigen. In London und Rio erfolgten sogenannte DDoS-Attacken auf die Stromversorgung während der Eröffnungszeremonie bzw. die Systeme der Veranstalter und beteiligter Organisationen. In Pyeongchang viel sogar das Buchungssystem für Online-Tickets zeitweise aus. Die Angreifer hier dürften es allerdings weniger auf sensible Daten, als vielmehr auf die Durchsetzung politischer Ziele abgesehen haben. So wurden in den USA bereits russische Hacker für die Angriffe auf die Olympischen Spiele angeklagt.

Cyberattacken auf Sportereignisse nehmen immer weiter zu, parallel zum generellen Anstieg derartiger Angriffe in der letzten Zeit. Sportliche Wettkämpfe entwickeln sich damit immer mehr auch zum Kampf zwischen Hackern und Cybersecurity-Verantwortlichen.  

Quelle Titelbild: AdobeStock / leographics