24.01.2023

Warum Maschinenbauer bei ihrem ERP-System auf Infor LN und Sulzer setzen sollten

Infor ist nicht so bekannt wie SAP, aber der drittgrößte Hersteller von Geschäftssoftware weltweit. Zurecht, sagt die dafür zuständige Sulzer-Teamleiterin Dr.-Ing. Katja Barfus-Müller. In diesem Beitrag beschreibt sie, warum Infor LN als Cloud-ERP-Lösung gerade im Maschinenbau so sehr punktet und welchen Beitrag ihr Team dabei leistet.

Mein Kollege Christian Maleike, Stabstelle Kommunikation bei Sulzer und vorher lange Zeit Teamleiter und Projektmanager bei uns, hat unlängst mit einem Gartner-Analysten gesprochen, der selbst aus dem Maschinenbau kommt. Dieser hat ihm gesagt, dass viele der meist mittelständischen Unternehmen der Branche das Thema Digitalisierung für überdreht halten. Für Strategie oder Konzeptarbeit finden sie ebenso wenig Zeit. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Dabei stehen gerade Unternehmen der Fertigungs- und Maschinenbauindustrie heute unter enormem Druck, vor allem auch dem, die Digitalisierung voranzutreiben. Denn die Konkurrenz schläft nicht, heißt es so schön.

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Druck von allen Seiten – auch mit Blick auf Digitalisierung

Druck kommt zudem von den zunächst coronabedingten, weltweiten Lieferengpässen und den steigenden Preisen für Vorprodukte und Rohstoffe, die sich dann mit dem russisch-ukrainischen Konflikt im Zuge der weltweit angespannten Lage noch dazu auf Erdöl, Gas und Strom ausgeweitet haben. Und das ausgerechnet für eine so energieabhängige Branche.  Neue Tarifrunden für steigende Löhne tun ihr Übriges. Das alles zusammen kann schon große Produktionsunternehmen empfindlich treffen, viel mehr aber noch die Maschinenbauer in Deutschland, die mit ihren vielfach bestehenden Legacy- oder Altsystemen oft viel zu wenig auf solche Situationen vorbereitet waren oder sind.

 

Ja, die Coronakrise hat bewirkt, dass viele der Firmen digital nachgearbeitet oder aufgeholt haben. Aber viele Maschinenbauer trennen sich eben nur ungerne von ihren zum Teil Jahrzehnte bestehenden, oft proprietären ERP-Lösungen. Die sind ihnen mehr teuer als lieb geworden, zumal daran viel zu lange „herumgestrickt“ wurde. Oft ist auch ein Stück Überzeugungsarbeit notwendig, dass Infor LN oder Baan, wie die ERP-Lösung früher hieß, heute ganz andere Möglichkeiten bietet als noch vor 20 Jahren, als sie sich dafür entschieden hatten. Und das fängt bei der Cloud-Nutzung an, die viele Vorteile bietet. Es geht damit weiter, die weltweite Kommunikation und Zusammenarbeit mit ihren Auslandsniederlassungen und Lieferanten deutlich zu verbessern. Und letztendlich sollte man die Beziehung zu Kunden und der eigenen Belegschaft nicht vergessen.

Infor LN ist wie geschaffen für den Maschinenbau

Infor LN bedient dieses Bedürfnis als „Cloud native“ wie kaum ein anderes System für das Enterprise Resource Management (ERP). Es unterstützt aber auch den On-Premises-Betrieb mit eigener Server-Hardware, wie ihn viele Unternehmen für besonders sensible Bereiche weiterhin bevorzugen.

 

Noch mal zurück zu den Beschäftigten: Viele Unternehmen beginnen erst jetzt zu realisieren, was auf sie zurollt, wenn die Babyboomer in Rente gehen und der Fachkräftemangel sich dadurch zusätzlich verstärkt. Daher wird es immer wichtiger, neben der viel zitierten Customer Experience auch die Employee Experience zu verbessern und die jungen Nachrücker der Digital Natives abzuholen. Hier spielt Infor LN seine Vorteile aus, denn die Benutzeroberfläche gestaltet sich so einfach wie die von den Generationen Y und Z gewohnten Handy-Apps, heute ein immer wichtigeres Feature. Gleiches gilt auch für die B2B-Kunden. Sie verlangen ein B2C-Erlebnis und die Bereitstellung individueller Produktkonfigurationen mit der Leichtigkeit eines guten Online-Shops, ohne höhere Kosten. Das ist Teil der Infor-Philosophie mit der Cloud-First-Strategie.

Lösungspartner leisten auch oft Übersetzungsdienste

So einfach die Bedienung, ist die Implementierung von Infor LN allerdings nicht ganz so trivial. Unternehmen tun daher gut daran, einen so erfahrenen und vielseitigen Lösungspartner wie Sulzer an der Seite zu haben, der neben dem Prozesswissen auch das nötige Branchenwissen mitbringt. Infor kommt aus dem Mittelstand, hat den Fokus darauf als großer US-Konzern aber etwas verloren und kann mit den vielen hauptsächlich englischen Begriffen in den Datenmodellen und Produktbeschreibungen vielleicht noch das Management abholen, nicht aber die vielen deutschen Key User an der Basis. Und da kommen wir ins Spiel. Wir begegnen den Maschinenbauunternehmen als mittelständisch auf Augenhöhe, bieten Umsetzungs- und Übersetzungshilfe, sind aber auch groß und breit genug aufgestellt, um Best Practices und Expertisen aus anderen Bereichen in Kundenprojekte mit einfließen zu lassen.

Was viele B2B-Kunden überzeugt, ist die Tatsache, dass wir seit über 40 Jahren erfolgreiche Projektarbeit aufweisen können. Dabei haben wir uns als junges, flexibles Team für Infor im Maschinenbau noch diese Hands-On-Mentalität, die manche der ganz großen IT-Dienstleister vielleicht nicht mehr haben, beibehalten. Im Maschinenbau sind wir zwar noch nicht so lange „unterwegs“, aber Automobilzulieferer, die wir seit Jahrzehnten bedienen, haben doch sehr ähnliche Anforderungen und Zielsetzungen. Das heißt, wir verstehen, wo den Unternehmen der Schuh drückt und welche Hebel nötig sind, um Prozesse zu optimieren.

Über 40-Jahre erfolgreiche Projektarbeit & eine Hands-On-Mentalität in jedem Projekt zeichnen uns aus. (Quelle: Adobe Stock / ARMMYPICCA)

Infor LN bietet zwar branchenspezifische Templates, überlässt es aber Partnern wie uns, entsprechende individuelle Anpassungen vorzunehmen. Gerade für Maschinenbauunternehmen ist das extrem wichtig, weil alle so verschieden wie ihre Anforderungen sind. Was sie alle vereint, ist der Wunsch, die Effizienz, Produktivität und das Innovationstempo zu steigern. Dazu gehören Punkte wie die Maximierung der Ressourcenauslastung bei gleichzeitig reduziertem Abfall und Energieverbrauch sowie die Möglichkeit, aus den Maschinendaten neue Erkenntnisse zu gewinnen, um diese einer höherwertigen Nutzung zuzuführen. Für Advanved Analytics und Predictive Maintenance bietet sich als Teil der Cloud-Suiten Infor Birst an. Aber viele Maschinenbauunternehmen haben ihre eigenen Lösungen im Betrieb und interessieren sich eher für andere Bausteine oder Add-ons wie das Product Lifecycle Management oder den Factory Track zum Anbinden von Handscannern in der Produktion und Logistik.

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Beratung wird immer wichtiger bei Kundenprojekten

Solche Mehrwertgenerierung ist ein entscheidender Aspekt bei Einführung eines modernen ERP-Systems wie Infor LN. Produktions- und Maschinenbauunternehmen profitieren von der Verwaltung mehrerer Fertigungsverfahren wie ETO, CTO, MTO, MTS bis hin zur Serienfertigung – alles über ein System. Hinzu kommen verkürzte Durchlaufzeiten und mehr Agilität, um besser auf alle Unwägbarkeiten oder Marktentwicklungen reagieren zu können. Außerdem hilft Infor LN, neue Kundengruppen und Märkte zu erschließen und eine bessere Übersicht über die Lieferkette zu gewinnen. Unternehmen senken so die Kosten und können gegebenenfalls auf andere Lieferanten oder Sourcing-Standorte auszuweichen, was sich nach der der gefühlten Dauerkrise der letzten drei Jahre viele gewünscht hätten. Risikominimierung ist also ein wichtiger Aspekt, den Infor mit unserer Hilfe leistet. Hinzu kommen Mechanismen für Skalierung, was bei horizontalem und vertikalem Wachstum, etwa durch Akquisitionen, zum Einsatz kommt.

Eine Herausforderung in den Kundenprojekten ist die Migration der Daten. Es fehlt aber oft an konsolidierten Daten für Berichte und Analysen oder diese befinden sich in verschiedenen Excel-Dateien. Infor LN bietet bereits viele Schnittstellen wie die zu Excel, die wir oft noch ergänzen oder individuell anpassen. Was die Kunden sehr schätzen, sind die vielen Best Practices, die wir von Sulzer in die jeweiligen Projekte einbringen können.

Vielfach wiederholen sich die Anforderungen und Wünsche der Unternehmenskunden. Einer wollte zum Beispiel den Auftragsdurchlauf transparenter und schneller gestalten. Und das erforderte es, sich den Prozess in der Exception- oder Anlaufphase ganz genau anzuschauen, um ihn dann in der Elaborations- oder Ausarbeitungsphase zu optimieren oder neu aufzusetzen. Ein essenziell wichtiger Teil ist die Beratung, die wir leisten. Denn Infor bietet zum Beispiel automatische länderspezifische Updates, um den DSGVO und anderen EU-Vorgaben zu genügen, aber flankierend sind die richtigen Strategien nötig, um den Umgang, die Wiederverwendung oder Wiederverwertung der Daten zu optimieren. Das ist ein immer wichtigerer Teil unserer Beratungsleistungen geworden. Eine Nichtbeachtung der DSGVO und anderer Regularien – man denke nur an das neue Lieferkettengesetz – kann teuer werden. Andere Fehler bei Planung und Implementierung können sein, dass beispielsweise ein Mangel an erfahrenen Entwicklern und Administratoren herrscht. Oder die fortgesetzte „doppelte und dreifach Buchführung“, oder neue Kostenfallen, die durch Vendor-Lock-ins entstehen können. Um das alles zu berücksichtigen, braucht es erfahrene Spezialisten wie Sulzer.

Fazit: Infor steht für Mittelstand, tut als mittlerweile US-Konzern nach Übernahme von Baan in den Niederlanden aber gut daran, das entsprechende Beratungs- und Implementierungsgeschäft europäischen Partnern wie Sulzer zu überlassen. Infor LN ist als Cloud-ERP-Lösung wie geschaffen für den meist mittelständischen Maschinenbau. Wir sind Mittelstand, sind aber groß genug, um auch sehr große, umfangreiche Projekte anzugehen. Den Branchenunternehmen präsentieren wir von Sulzer uns als junges Infor-Team, das anzupacken versteht und zuhören kann. Das sowie eine umfassende Transparenz sowie das Einhalten von Verpflichtungen ist für uns und unsere Berater selbstverständlich im Kundenservice. Schnelligkeit und Agilität liegen in unserer DNA und sind Teil des Versprechens, unseren Kunden passgenaue Lösungen anzubieten und sie auch nach der Implementierung nicht allein zu lassen.

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Quelle Titelbild: Adobe Stock / Gorodenkoff