30.09.2020

Das digitale Angebot der Krankenkassen

Die deutschen Krankenkassen haben bereits digitale Angebote. Die Mehrheit der Mitglieder wissen jedoch nichts davon, wie eine Umfrage zeigt.

Die Digitalisierung der Krankenkassen steigt in Deutschland. Die Mehrheit der Deutschen weiß nichts davon. Große Krankenkassen wie AOK, Barmer oder Techniker sind mittlerweile jedoch gut aufgestellt und verfügen über ein großes Portfolio an digitalen Alternativlösungen. Der Haken: Nur 17,6 Prozent aller zahlenden Mitglieder nutzen die digitalen Features. Das zeigt eine Umfrage des Fachportals krankenversicherung.net

Angebote wachsen stetig

Die Apps der meisten deutschen Krankenkassen bieten mittlerweile eine einfache Handhabung – egal ob Auslandskrankenscheine herunterladen, Kontaktdaten ändern oder geförderte Sport- und Mentalkurse – die Angebote finden wenig Anklang bei den Mitgliedern.

Laut der repräsentativen Studie bieten 12 der 15 größten Kassen eigene Apps an. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) haben von der digitalen Variante jedoch noch nichts gehört. Die Apps könnten einen großen Nutzen für Arbeitnehmer haben: Viele bürokratischen Angelegenheiten können die Nutzer ohne große Papierstapel an die Krankenkasse übermitteln. Außerdem sind die Mitglieder nicht von den Servicezeiten der Kassen abhängig. Physische Post wollen die Kassen in Zukunft mit der Beliebtheit der Apps langsam abschaffen. „Die Krankenversicherungen in Deutschland haben überall dort mit der Digitalisierung begonnen, wo sich Kosteneinsparungen realisieren lassen.“, so Ralf Piepers, der Geschäftsführer des Insurtechs PBM.

12 der 15 größten Krankenkassen bieten eine App an. (Quelle: iStock / DragonImages)

Corona-Pandemie als Antrieb

Laut krankenversicherung.net stiegen die Nutzerzahlen der Apps in der Coronapandemie nicht an. Die Krankenkassen haben ihre Services im Zuge der Krise jedoch aufgestockt: Die Pandemie zeigte den Verantwortlichen die hohe Akzeptanz gegenüber digitalen Kommunikationslösungen. Die Versicherer zwingt das, schneller digitale Lösungen auf den Weg zu bringen.

Pispers bringt es auf den Punkt: „Man hat in Deutschland nach langer Zeit mal wieder damit begonnen, einfach zu machen. In der Vergangenheit ist die digitale Transformation und Innovation oft an der Erwartungshaltung gescheitert. Die sah so aus, dass eine neue digitale Lösung von Beginn an perfekt funktionieren muss.“

Die digitalen Lösungen standen laut der Studie bereits länger in den Startlöchern, wurden jedoch wegen den niedrigen Bekanntheitsgrades zurückgehalten. Für Nutzer und Versicherer bieten die Apps allerdings die Chance, Zeit zu sparen und die traditionellen Methoden zukunftssicher zu ergänzen. Nun gilt es seitens der Kassen, die Mitglieder schneller und intensiver auf die Angebote aufmerksam zu machen.

Erfahren Sie hier mehr über die Umfrage der Kassenmitglieder!

Quelle Titelbild: iStock /RichLegg

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