So wird Camping digitalisiert
Campsy ist ein Portal, auf dem Nutzer aus über zweitausend Campingplätzen das für sie optimale Angebot herausfiltern können. Die meisten Nutzer buchen, wenn sie bereits unterwegs sind und nutzen deshalb das Smartphone. Um eine optimierte mobile Website zu schaffen, hat Campsy am Google PageSpeed Race 2017 teilgenommen und große Erfolge verzeichnen können.
Auf Campsy können Nutzer über zweitausend Angebote nach Camping-Art, Ort und Preis filtern, in Fotos und Bewertungen stöbern und schließlich buchen. Das Portal richtet sich an Familien, ältere Paare oder Freundesgruppen. Doch eines haben diese gemeinsam: Sie suchen oft nach Campingplätzen, wenn sie bereits unterwegs sind. Der überwiegende Teil der Buchungen auf Campsy erfolgt dementsprechend über das Smartphone, meint Phillip Hildebrand, CEO und Gründer von Campsy. „Daher ist mobile sehr wichtig für uns”. Eine schnelle und einfache Nutzererfahrung auch in langsamen Netzwerkumgebungen ist für Campsy daher essenziell. Dazu gehört auch eine optimierte mobile Website.
Verbesserte Performance durch Teilnahme am Google PageSpeed Race
Für Campsy war das PageSpeed Race eine gute Gelegenheit, an der Performance der Seite zu arbeiten. Beim PageSpeed Race handelt es sich um einen zweimonatigen Wettbewerb, in dem 45 Unternehmen in Deutschland an der Optimierung ihrer Webseiten gearbeitet haben und dabei von Google-Experten technisch beraten wurden. Hierbei wurden drei URLs der Start-, Kategorie- und Produktdetailseite ausgewählt. Dafür verbesserten die Teilnehmer ihre Seite mithilfe der PageSpeed Insights von Google, die auf einer Reihe von Best Practice Checks basieren und die Leistungsfähigkeit einer Seite auf Mobilgeräten und Desktop-Computern misst.
Dazu wird die URL einmal mit einem mobilen User-Agenten und ein weiteres Mal mit einem Desktop-User Agenten abgerufen. Danach wird die PageSpeed-Bewertung ermittelt, die zwischen 0 und 100 Punkten liegen kann. Eine leistungsstarke Seite weist eine Punktzahl von 85 und mehr auf. PageSpeed Insight zeigt die Möglichkeiten der Leistungssteigerung einer Seite hinsichtlich der erforderlichen Zeit zum Laden des ohne Scrollen sichtbaren Inhalts und zum anderen hinsichtlich der erforderliche Zeit zum vollständigen Laden der Seite.
Die Gründe für die Teilnahme am PageSpeed Race waren vielseitig: “Natürlich ist die Nutzererfahrung sehr wichtig. Dazu kommt aber auch, dass die Seitengeschwindigkeit sehr wichtig für unser Supply Chain Management ist”, sagt Philipp Hillenbrand. Insbesondere der Optimierungsgrad der Seite war ausbaufähig und wies lediglich 23 von 100 Punkten auf. Die Ladezeit zu Beginn des Wettbewerbs betrug über 9 Sekunden. Die gesamte Webseite wurde aktualisiert und als Teil der Quartalsplanung angegangen.
Bildoptimierung, CSS und Prerendering des JavaScripts für mehr Geschwindigkeit
Bei der Analyse fand das Campsy-Team heraus, dass die Hauptprobleme im Frontend von den Bildern sowie dem Laden des JavaScripts und der CSS-Dateien herrührten, da sie die Geschwindigkeit und Skripts blockierten. Um dies zu beheben, setzte Campsy auf verschiedene Optimierungshebel, die ihnen von PageSpeed Insights vorgeschlagen wurden. Während sie zunächst das Backend optimierten, erfolgten die nächsten Schritte in Hinblick auf die Verbesserung der Server-Response-Zeiten und des Browser Cachings, die Optimierung der Bilder sowie die Verbesserung des visuell sichtbaren Teils der Start-, Kategorie- und Produktdetail-Seite.
Neben der Optimierung der CSS-Bereitstellung erwies sich das Prerendering des JavaScripts als eine wichtige Maßnahme. Darunter versteht man das Vorladen einer Ressource in den Cache eines Browsers. Der Vorteil besteht darin, dass die Ressource im Hintergrund geladen wird, ohne dass der Nutzer dies bemerkt. Wenn ein Nutzer eine referenzierte Webseite aufruft, wird diese fast unmittelbar dargestellt, da sie vorher bereits gerendert wurde. “Um die Bilder zu optimieren, habe wir ein Tool namens Cloudinary verwendet. Das Tool hat die Aufgabe für uns übernommen, die Bilder zu croppen und zu skalieren”, erzählt Levi Ferreira.
Senkung der Ladezeit um 58%
“Es war ein bekanntes Problem, dass unsere Webseite schneller werden musste. Das Google PageSpeed Race gab uns die Motivation, uns gegen andere Teilnehmer zu behaupten und es auf unserer Liste zu priorisieren”, meint Amaryllis Liampoti, die bei Campsy für das Marketing zuständig ist. Levi Ferreira, Director of Engineering ergänzt: “Für uns stand eine gut performende Website zwar ebenfalls ganz oben auf unserer Liste. Allerdings müssen wir uns natürlich auch um die kontinuierliche Verbesserung des Produkts kümmern, sodass wir dieses Projekt hintangestellt haben.
Anstatt unsere Pläne immer wieder auf den nächsten Monat zu verschieben, gab uns das Google PageSpeed Race den Anschub zu sagen: ‘Ok, wir machen es‘ ‒ und das haben wir.”
Die Ergebnisse lassen sich sehen: Dank der Implementierung der von PageSpeed Insight vorgeschlagenen Maßnahmen kann sich Campsy im Schnitt um +48 PageSpeed Insights Punkte steigern und belegt den ersten Platz in einer von zwei Gewinnkategorien. Die Ladezeit der drei URLs konnte wesentlich verbessert werden. Während die Ladezeit der Startseite um 24 Prozent auf 6,1 Sekunden gesenkt wurde, wurde die Kategorieseite von 14,54 Sekunden um 43 Prozent auf 8,3 Sekunden gesenkt.
Die Ladezeit der Produktdetailseite konnte sogar von 9,56 Sekunden auf 4 Sekunden verbessert werden. Das entspricht einer Verbesserung von 58 Prozent. Das Fazit von Campsy: Die Ladezeit hat sich wesentlich verbessert, genauso wie die Geschwindigkeit der Webseiten. Die Maßnahmen sind nachhaltig und dienen als gute Ausgangssituation, um stetig weitere Verbesserungen vorzunehmen. “Ich denke, man muss immer ein Auge darauf haben. Es gibt immer noch Dinge, die wir gern verbessern möchten. Wir möchten einfach den Grundsatz befolgen, dass all die Dinge, die wir tun, die Seite verbessern und nicht verschlechtern”, sagt Levi Ferreira. Philipp Hillenbrand ergänzt: “Wir haben in erster Linie die Grundlage der Webseite verbessert, damit sie eine langfristige Infrastruktur erhält. Wir haben das Fundament der Website verbessert.”
Kostenloses Tool „Test My Site“ für Mobile-Website-Optimierung
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Dieser Beitrag basiert in Teilen auf einem Bericht von think with Google.
Quelle Titelbild: cash14 / iStock
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