Neue Akku-Technologie verspricht doppelte Energie bei längerer Lebensdauer
In der Batterietechnik hat sich schon viel getan, aber echte Durchbrüche sind selten. Eine in Südkorea entwickelte neue Akku-Technologie verspricht genau das. Sie verheißt doppelt so viel Leistung und eine längere Lebensdauer für E-Autos und tragbare Geräte.
Auch wenn sich Bundeskanzler Friedrich Merz auf und nach der Automobilmesse IAA in München Anfang September 2025 dafür stark gemacht hat, das EU-weite Verbrenner-Aus bis 2035 zu kippen, sind E-Autos in Deutschland und Europa weiter auf dem Vormarsch. Ein großes Manko bleibt dabei die geringe Reichweite.
Einem Forschungsteam aus Südkorea ist laut t3n jetzt ein neuer Durchbruch gelungen. Es hat eine neuartige Akku-Technologie hervorgebracht, die deutlich mehr Energie speichern und dabei auch viel haltbarer sein soll.
Fest verzahnte Komponenten machen den Unterschied
Die Forschenden haben dazu durch eine bestimmte Technik einzelne Akkus so fest miteinander verknüpft, dass diese eine fast doppelt so hohe Energiedichte aufweisen wie Batterien, die in heutigen Automobilen verbaut sind. Dieser neue Akku ist dazu deutlich langlebiger. Dabei hat das Team es geschafft, die sonst eher losen Bestandteile eines Akkus buchstäblich eng miteinander zu „verzahnen“, wie sie es in dem Fachjournal Advanced Science beschrieben haben.
Bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus sind die Bauteile laut t3n eher wie in einem Schichtkuchen angeordnet, bei ihrem neuartigen Verfahren aber ähnlich wie bei Ziegelsteinen mit Mörtel dauerhaft verbunden. Die IEE oder „In-Situ-Interlocking Electrode-Electrolyte“ genannte Struktur soll zudem dafür sorgen, dass der Akku über viele Ladezyklen hinweg stabil bleibt, was herkömmliche Li-Ion-Batterien missen lassen. Denn sie verschleißen mit der Zeit und können hohen Belastungen dann oft nicht mehr standhalten.

Anoden aus Silizium statt Grafit
Das in Südkorea entwickelte Verfahren basiert auf Anoden aus Silizium, die zwar sehr viel Energie speichern können, aber beim Laden größer, beim Entladen kleiner werden, was die Batterie normalerweise schneller altern lässt. Durch die hergestellte feste Verbindung bleibt die Struktur stabil und fängt Belastungen besser ab, wodurch sich die Anoden aus Silizium plötzlich doch besser eignen als jene aus Grafit. Denn dieses kann im Gegensatz zu Silizium nur etwa ein Zehntel der Lithium-Ionen speichern. Der Akku wird durch die Silizium-Anoden somit nicht nur langlebiger, sondern auch wesentlich leistungsstärker.
Wie die koreanischen Forschenden selbst betonen, gibt es bisher nur einen Laborprototypen und wird es noch einige Zeit und Entwicklung brauchen, um einen marktfähigen Akku herauszubringen. Sollte es gelingen, der IEE-Technologie skalierbar zum Durchbruch zu verhelfen, wäre das ein echter Gamechanger, etwa für die E-Mobilität. Die neue Technologie verspricht hier mehr Reichweite, Effizienz und Langlebigkeit, die sich auch bei mobilen Geräten und stationären Speichern bezahlt machen würde.
Quelle Titelbild: Unsplash / JUICE

