Serverraum
19.12.2024

Munich-Re-Tochter Meag investiert in Wald und Rechenzentren

Die Meag, der Vermögensverwalter der Munich Re, hat vor Jahresende zwei größere Investments bekanntgegeben. In Finnland ist der Kauf eines weiteren Waldes geplant, in Frankfurt a.M. und Zürich – zusammen mit einem Staatsfonds – jeweils der von Rechenzentren.

 

Rückversicherungsgesellschaften haben als Versicherer der Versicherer ein natürliches Interesse am Umwelt- und Klimaschutz. Die Münchner Rück alias Munich Re hat das als größter Rückversicherer schon mehrmals bezeugt, als sie etwa 2009 federführend der Desertec Foundation beigetreten ist. Ziel der Initiative ist es, den Energiebedarf in Europa zum großen Teil durch Sonne und Wind aus Nordafrika und den arabischen Raum zu decken.

 

Wie Mitte Dezember 2024 bekannt wurde, erwirbt die Meag, der Vermögensverwalter der Munich Re, jetzt für einen Kunden rund 5.900 Hektar bewirtschafteten Wald in Finnland. Die Transaktion hat zwar nur einen Kaufpreis im niedrigen einstelligen Millionenbereich, ist aber schon die zweite in dem skandinavischen Land. Damit beläuft sich der gesamte Forstbestand auf 39.000 Hektar oder 390 Quadratkilometer, was ungefähr der Größe der Insel Usedom entspricht, wie Private Banking berichtet.

 

Wald-Investment bringt einige Vorteile

„Forstinvestments ergänzen mit ihrer Wertstabilität und in schwierigen Zeiten nachgewiesenen Resilienz ideal ein breit diversifiziertes Portfolio institutioneller Investoren. Finnland ist ein attraktiver Markt für weitere Investitionen und ist im Euro-Raum eines der wenigen Länder, in denen Forst zu attraktiven Konditionen erworben werden kann“, zitiert das Magazin Hans-Joachim Seyfarth, Leiter Illiquide Vermögenswerte Naturkapital.

 

PEFC, eine Art Wald-TÜV, weist jeweils die Nachhaltigkeit von Forstflächen nach, wonach zum Beispiel nur 5 Prozent der Flächen für die wirtschaftliche Nutzung entnommen werden dürfen. Waldbestand hat laut Private Banking wenig mit anderen Anlageklassen gemein, kann aber neben Inflationsschutz auch langfristige Erträge und Pluspunkte in Sachen ESG-Kriterien bieten. Das seien gute Gründe für institutionelle Anleger, in Wälder zu investieren.

 

Vier neue Rechenzentren

Außerdem erwirbt die Meag für Investoren von Munich Re und der Government of Singapore Investment Corporation (GIC) auch Rechenzentren von Vantage Data Centers in der DACH-Region. Das US-Unternehmen gilt als einer der weltgrößten Anbieter von Hyperscaling-Rechenzentren und hatte mit der Übernahme von Etix Everywhere im Februar 2020 begonnen, sein Portfolio in Europa auszubauen.

 

Die von Meag getätigte Akquisition umfasst jeweils zwei Rechenzentren in Frankfurt am Main und Zürich mit insgesamt 71.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und 72 Megawatt Leistung. Zuvor hat Meag schon sechs Rechenzentren von Vantage in Großbritannien und Deutschland mit insgesamt 167.000 Quadratmetern und einer IT-Kapazität von 177 Megawatt übernommen.

 

Die Meag verwaltet vor allem für die Munich Re Vermögen von insgesamt 354 Milliarden Euro, 63 Milliarden entfallen auf Investoren außerhalb der Konzerngruppe. Das Unternehmen wendet sich sowohl an institutionelle als auch an private Anleger und konzentriert sich bei den Investmentstrategien sehr stark auf ESG-Themen und Nachhaltigkeit.

 

Quelle Titelbild: Pixabay / TheDigitalArtist