08.03.2024

Bitkom zum Internationalen Frauentag: Dringend mit Rollenklischees brechen

Der viel beklagte Fachkräftemangel ist besonders in der ITK-Branche spürbar. Diese braucht dringend mehr Frauen und Mädchen, ist das Credo des Digital- und Branchenverbands Bitkom zum Internationalen Frauentag am 8. März 2024.

Auch 113 Jahre, nachdem mit Clara Zetkin und Käthe Duncker zwei deutsche Sozialistinnen in Kopenhagen zum Internationalen Frauentag aufgerufen hatten, sind Frauen immer noch oft unterbezahlt und in den eigenen oder von Männern aufgezwungenen Klischeerollen gefangen.

 

Daran hat eigentlich auch nicht viel geändert, als die damalige Schröder-Regierung Anfang des neuen Jahrtausends „indische Programmierer“ umwarb, um den Fachkräftemangel in der ITK-Branche zu überwinden. Der hat sich in all den Jahren sogar noch verstärkt, aber IT ist mehr oder weniger eine Männerdomäne geblieben, auch wenn es mittlerweile deutlich mehr Frauen und Mädchen gibt, die Informatik und ähnliche Fächer studieren oder studieren wollen.

 

Dabei hat die Branche selbst erkannt, dass es ohne Frauen nicht geht, wie eine neue Bitkom-Studie zeigt. Gut zwei Drittel (68) der ITK-Unternehmen sind überzeugt, die Fachkräftelücke nicht ohne Frauen schließen zu können, ebenfalls zwei Drittel (66 Prozent) befürchten sogar, dass die Branche ohne Frauen ihre Zukunft verspiele. 73 Prozent der Unternehmen sagen, die ITK-Branche unterschätze das Potenzial von Frauen, 43 Prozent der Befragten sind aber auch der Meinung, dass Männer sich in ITK-Berufen besser eigneten. Je größer die Unternehmen, desto weniger die Zustimmung zu dieser Aussage, bei den Männern waren es insgesamt die Hälfte, bei den Frauen immerhin noch 14 Prozent.

 

Der anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März veröffentlichten Studie gab Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst folgende Worte auf den Weg mit: „Wir brauchen dringend mehr Frauen in IT-Berufen. Dabei geht es nicht nur um das Gelingen der Digitalisierung, sondern auch um eine gute Digitalisierung. Sie kann nur gelingen, wenn alle gleichberechtigt teilhaben und möglichst aktiv mitgestalten. Die Unternehmen können von den Ideen und Sichtweisen, die Frauen einbringen, immens profitieren. Wir müssen das enorme Potenzial von Frauen für die digitale Wirtschaft viel stärker aktivieren.“

 

Er fügte hinzu: „Wer weiter dem Irrglauben anhängt, Frauen seien für IT-Berufe per se weniger geeignet als Männer, darf sich über Fachkräftemangel nicht wundern. Und weiter sagte Wintergerst:  „Wir müssen mit solchen veralteten und schlichtweg unzutreffenden Rollenklischees aufräumen. Dazu braucht es eine aufgeklärte Führungskultur, öffentliche Vorbilder und eine klischeefreie Berufsorientierung in Schulen und Jobcentern.“

 

In der Pressemeldung weist Bitkom auf eine von dem Verband und anderen unterstützte Initiative mit dem so passenden Hashtag #SheTransformsIT hin, die sich für die Förderung von Frauen in weiblichen Fachkräfte- und Führungsposition und in der Branche einsetzt und dafür, die Rolle von Frauen und Mädchen bei digitalen Wandel zu stärken.