diabetes
07.06.2017

Künstliche Bauchspeicheldrüse: Neue Hoffnung für Diabetiker?

Diabetes schränkt das Leben der Betroffenen stark ein. Neue Ergebnisse könnten nun aber zu einem Durchbruch in der Diabetesforschung führen: Eine künstliche Bauchspeicheldrüse könnte automatisch die benötigte Menge an Insulin an den Körper abgeben!

Typ 1 Diabetes tritt auf, wenn das Immunsystem einer Person die meisten ihrer Insulin-produzierenden Beta-Zellen abtötet. Da Insulin aber unseren Blutzucker reguliert, müssen sich Typ 1 Diabetiker das Hormon regelmäßig spritzen.

 

Der Alltag eines Diabetikers ist meistens ziemlich streng durchgeplant, denn jede zugenommene Mahlzeit hat Auswirkungen auf den Blutzuckergehalt. Das schränkt das Leben in vielen Bereich stark ein.

Inselzellen werden im Omentum implantiert

Inselzellen-Transplantationen haben bereits in verschiedenen Studien gezeigt, dass durch sie die natürliche Insulinproduktion ersetzt werden kann. Die Insulin-produzierenden Zellen wurden zunächst in die Leber implantiert, wo es jedoch immer wieder zu Komplikationen kam.

 

Die Wissenschaftler des Diabetes Research Institute in Miami haben sich deshalb auf das Omentum konzentriert – ein Gewebenetz, das Bauchorgane abdeckt. Vor circa einem Jahr haben sie einer Frau dort die Zellen implantiert. Und tatsächlich: Die eingepflanzten Inselzellen geben automatisch Insulin ab und erleichtern damit das Leben der Erkrankten in einem hohen Maß.

Dank Implantation ist kein Insulinspritzen mehr nötig

Die Ergebnisse nach dem ersten Jahr der Transplantation geben Erkrankten nun neue Hoffnung: Ein Jahr nachdem der Frau eine künstliche Bauchspeicheldrüse eingesetzt wurde, erledigen die Zellen nach wie vor ihren Job.

 

Da kein Insulin mehr über Injektionen oder eine Insulinpumpe zugeführt werden muss, kann die Frau ihr leben wieder normal führen, ohne ständig auf ihren Blutzuckergehalt zu achten.

Hoffnungsträger der Diabetes-Forschung

Dieser neueste Befund lässt darauf hoffen, dass das Omentum (die Membran in der Bauchhöhle) der perfekte Ort für ein künstliches „Mini-Organ“, das die Bauchspeicheldrüse mimt, ist. Die positive Reaktion der Patientin auf die Transplantation könnte der erste Schritt sein, um Millionen von Menschen dabei zu helfen, wieder ein normales, gesundes Leben zu führen.

Quelle Titelbild:  Futurism / Youtube

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