14.08.2019

Immobilienmarkt: Rhein-Main-Gebiet trotzt Verunsicherung

Der Immobilienmarkt ist unter Druck. Thomas Olek, CEO der Publity AG, warnt, die aktuelle Enteignungsdebatte beunruhige Investoren. Gleichzeitig tut sich das Rhein-Main-Gebiet als Positiv-Beispiel für die Immobilienbranche hervor. 

Experten kritisieren: Statt neue Wohnungen zu bauen, um die aktuelle Wohnungsnot zu beheben, wird mit den fraglichen Mitteln Mietpreisbremse und Enteignungsforderungen Unruhe geschaffen. Die Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ will in Berlin die Immobilien von Großvermietern vergesellschaften.

Betroffen wären alle Unternehmen mit mehr als 3.000 Mietwohnungen. Zusätzlich zu dem bereits beschlossenen Mietpreisbremsen für Wohnungen will der Berliner Senat bundesweit in angespannten Gegenden eine Mietpreisebremse für Gewerbe einführen. Dazu will der Senat eine Bundesratsinitiative beschließen.

Deutschland müsse auf mehr Rechtssicherheit setzen

Befürchtungen und Sorgen werden laut, dass dadurch Investoren im In- und Ausland abgeschreckt werden. Thomas Olek, CEO der Publity AG, hat dazu eine klare Meinung, die er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Anfang August zum Ausdruck brachte: „Die Sorge ist nicht übertrieben. Die Politik wurde zum wesentlichen Gesprächsbestandteil mit jedem internationalen Großinvestor.“

Deutschland müsse stärker auf Rechtssicherheit, Marktwirtschaft, sozialer Friede und Infrastruktur setzen. Die aktuelle Debatte über Enteignung und Mietregulierung erschüttere aber dieses Grundvertrauen.

Beunruhigt ist Olek deshalb aber nicht. Denn wenn kurzfristig denkende angelsächsische Investoren auf der Verkäuferseite stehen, bleibe dadurch mehr Volumen für diejenigen, die in anderen Zeitperspektiven denken – vor allem aus Asien.

Gute Perspektiven für das Rhein-Main-Gebiet

Olek ist überzeugt, dass in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet besonders gute Rahmenbedingungen für Investitionen in Immobilien bestehen. Als Standort der Europäischen Zentralbank (EZB) werde die Mainmetropole vom Brexit profitieren. Flughafen und Skyline seien in Deutschland einmalig. „Die demografischen und wirtschaftlichen Rahmendaten stimmen. Hohe Preisschwankungen sehen internationale Investoren anders als viele Deutsche positiv als Chance. Ja, die Bedeutung Frankfurts wird national wieder und international generell zunehmen.“

Neben Paris und Monaco falle Frankfurt derzeit besonders positiv auf. „Büroimmobilien rechnen sich, von zyklischen und geldpolitischen Aspekten abgesehen, vor allem dann, wenn Wertschöpfung erzielt werden kann.“

Publity AG als erste Adresse

Olek steht der Publity AG vor, die sich seit 1999 als Investor am Markt für Gewerbeimmobilien etabliert hat. Im Gespräch mit dem Immobilien-Brief erläutert er das Geschäftsmodell: „Unser Geschäft ist die Wertschöpfung. Unser Ansatz ist ‚manage to core‘. Das heißt, wir bereiten unsere Objekte für Core-Investoren auf.“

Quelle Titelbild: iStock / jotily

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