IFA 2025 ganz im Zeichen von KI, Robotik und Nachhaltigkeit
So wie die weit größere CES in Las Vegas ist die IFA in Berlin weit mehr als eine für Consumer-Elektronik und „Weiße Ware“, sondern auch Impulsgeber für aktuelle und künftige Innovationen. KI und Robotik stehen neben vielen anderen Produktneuheiten auch diesmal wieder im Fokus.
Die Internationale Funkausstellung (IFA), die im Vorjahr ihren 100. Geburtstag feierte, bleibt der Geburtsstadt Berlin bis mindestens 2034 treu. Das war eine der ersten Botschaften zur diesjährigen Eröffnung der Technikmesse in den Messehallen am 5. September 2025.
Bevor diese um die Mittagszeit den bis zu 200.000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern freigegeben wurde, sind schon etliche Produktankündigungen durchgesickert. Die taiwanesischen Hersteller Acer und Asus schöpfen zum Beispiel wohl aus derselben Panel-Produktion und treten laut Heise mit 27-Zöllern mit 5K-Auflösung eine neue Welle von Gaming-Monitoren los.
KI erobert Gaming und Haushaltsgeräte
Ob der Unterschied bei der Größe zu sehen ist und die Gaming-Szene es würdigt, wird sich zeigen müssen. Apropos Gaming: Lenovo und MSI warten mit neuen Notebooks für die Fans auf, andere Hersteller mit KI-gestützten Spielen und Spiele-Gadgets.
IFA-Chef Leif Lindner bringt in BR24 das Motto der Messe und für die Branchen auf einen Punkt: „Es geht genau darum, den Konsumenten zu sagen und auch die Aussteller zu ermutigen, mit Nutzen zu argumentieren“. Weiter sagt er: „Warum brauche ich das Produkt? Wie macht es mein Leben einfacher, schöner, sicherer? Oder einfach, wie macht es mir mehr Spaß?“ Die beherrschenden Themen der Elektronikshow am Berliner Funkturm waren der Chip zufolge auch schon klar:

Dazu gehört ganz zuvorderst, dass künstliche Intelligenz (KI) allgegenwärtig wird und in den verschiedensten Geräten Einzug hält. Das zeigt sich unter anderem bei neuen Saug- und Wischrobotern, die teilweise sogar schon Treppen steigen können, auch wenn sie diese dabei selbst noch nicht säubern können. Das zeigt sich aber auch in anderen Bereichen wie Smart Home, der E-Mobilität, Extended Reality bis hin zu Lifestyle-Trends im Garten.
Viele neue Ideen im House of Smart Living

Im ARD- und ZDF-Frühstücksfernsehen MOMA konnte man morgens einen Rundgang durch die noch leeren Messehallen machen und erleben, wie das vernetzte Haus schon bei einem Blick in den Badespiegel beginnt oder wie man dort den Ladezustand des eigenen E-Autos abfragen kann. Das Wissen darum erfordert auch neue Ausbildungsberufe. Miriam Schacher lernt auf dem Weg zur Gebäudesystemintegratoren zum Beispiel, alle Komponenten zu installieren und zu verknüpfen und ins Bedienfeld einzugeben, wie sie im Interview im „House of Smart Living“ auf der IFA sagt.
In einem anderen MOMA-Beitrag zeigt NEURA Robotics aus Metzingen die Zukunft humanoider Helferlein in der Industrie und im Haushalt. Der 4NE1 ist dem deutschen Unternehmen nach „Europas erster vollständig kognitiver humanoider Roboter“ und soll mit seiner berührungsempfindlichen Haut und 360-Grad-Sicht in der Industrie Einsatz finden, kann aber auch Geschirrspülmaschinen ein- und ausräumen, wie auf der IFA gezeigt.
Sein weniger menschlich aussehender Kumpel namens MiPA ist als Haushalts- und Krankenhaushilfe gedacht und soll zum Preis von rund 10.000 Euro ab Ende 2025 erhältlich sein. Der kann übrigens auch mehr oder weniger gute Witze erzählen, wie er am ebenfalls im MOMA unter Beweis stellte.
(Nur) Mehrwerte versprechen bessere Absatzzahlen
Was auf der IFA auch nicht fehlen darf, sind jede Menge tragbare Geräte. AR-Brillen, die einem den Weg weisen können, gehören ebenso dazu wie neue Smartwachtes und Fitnesstracker, die auch immer intelligenter werden. Samsung hat – zum Teil lange erwartet – eine Reihe von Mobility-Neuheiten nach Berlin gebracht. Eine davon ist das neue Galaxy S25 FE als erstes Smartphone mit One UI 8, Kreativstudio für die Hosentasche und einem 4.900 mAh starken Akku, eine andere das Galaxy Tab S11 mit KI-gestützten Assistenten zum Schreiben und Zeichnen. Wer sich für eines dieser oder der anderen neuen „Flaggschiffe“ entscheidet, erhält als Geschenk zum Beispiel eine Galaxy Watch7, die allerdings schon im Sommer 2024 das Licht der Welt erblickte.
Die IFA 2025 zeigt mal wieder, dass Deutschlands bei Robotics und KI-gestützter Haushaltselektronik führend ist. Aber sie kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche seit Jahren schwächelt und der Markt für Unterhaltungselektronik weitgehend gesättigt ist, wie die Zahlen von BITKOM zeigen. Der Branchen- und Digitalverband geht davon aus, dass die Umsätze nach dem Corona-bedingten Hoch von 9 Milliarden Euro im Jahr 2023 nun auf 7,8 Milliarden Euro sinken.
Quelle Titelbild: IFA Management GmbH