KI ist das beherrschende Thema der CES 2025
Alle, die in Las Vegas vor Ort sind oder über die Messe berichten, sind sich einig: Die CES 2025 steht ganz im Zeichen von künstlicher Intelligenz. Viele der Ideen sind gar nicht so neu, werden aber jetzt erst massenmarktauglich.
Nach dem kläglichen Aus für die deutsche CeBIT im Jahr 2018 hat die Consumer Electronics Show oder kurz CES in Las Vegas als CE- und IT-Messe noch mehr an Bedeutung gewonnen. Dabei war sie Anfang Januar immer schon eine Veranstaltung der großen Ankündigungen von Technologietrends, die ein halbes Jahr später auf der Computex Taipei ihre Umsetzung fanden.
Auf der CES 2025, die vom 9. bis 12. Januar stattfindet und mit 130.000 nochmal mehr Fachbesucher:innen und Journalist:innen in die Spielemetropole Las Vegas lockt, scheint sich fast alles um KI zu drehen. Gemeint sind hier aber nicht nur Chatbots oder generative Sprachmodelle, die seit Ende 2022 das alles beherrschende Thema zu sein scheinen.
Intelligente Kühlschränke und Übersetzungsbrillen
Denn wie etwa das Fachhandelsmagazin ChannelPartner feststellt, breitet sich KI in immer mehr profanen bis innovativen Alltagsgeräten aus. Samsung stellt auf der CES 2025 zum Beispiel einen Kühlschrank vor, der im Innenraum mehr als 30 Lebensmittel erkennen kann, um Rezepte vorzuschlagen, die dem eigenen Geschmack und gesundheitlichen Bedürfnissen entgegenkommen. Ähnliche Ideen hatten ein viertel Jahrhundert vorher schon deutsche Hersteller wie Liebherr und Siemens, auch wenn sie diese damit verbanden, dass der Kühlschrank selbst Lebensmittel nachbestellt.
Lost in Translation? Dann sind vielleicht die “Rokid Glasses“ des gleichnamigen chinesischen Herstellers das Richtige. Die schicken AR- oder KI-Brillen mit Übersetzungsfunktion stehen bei den auf der CES vorgestellten Smart Glasses im Mittelpunkt, wie heise berichtet.
Das erst 2014 in Hangzhou gegründete Unternehmen hat auf der CES 2018 schon Preise für Best Wearables und Best Electronic Products abgeräumt.
Die diesmal vorgestellte Brille trägt die Handschrift des schwedischen Designhauses Bolon, erinnert aber auch etwas an die Ray-Ban Meta. Die Roki Glasses können natürlich mehr als nur übersetzen und sollen sogar Fernseher oder Beamer ersetzen.
Smart TVs werden auf der CES 2025 noch intelligenter
Die ohnehin heute meist schon smart genannten Fernseher werden auch immer intelligenter. An der Schraube haben zum Beispiel die koreanischen Riesen LG und Samsung nochmal mächtig gedreht. So können ihre neuen Spitzenmodelle selbst erkennen, was gerade über sie läuft und verschwommene Partien oder einzelne Bildausschnitt künstlich schärfer aussehen lassen, einen Tennisball oder einen Puck beim Eishockey etwa.
LGs neue OELD-Fernseher der evo-Serie verfügen schon über die Technologie, über deutlich bessere Helligkeits- und Schwarzwerte und können Bild und Ton kabellos mit 144 Hz übertragen, ohne dabei Abstriche bei der Qualität hinnehmen zu müssen. Außerdem unterstützen die neuen Modelle sowohl Nvidia G-Sync als auch AMD FreeSync Premium. Zu den KI-Features gehören des Weiteren eine Personalisierung von Bild und Ton sowie ein integrierter KI-Chatbot, wie t-online berichtet.
Für noch höhere Auflösungen und Bildwiederholraten ist mit HDMI 2.2 demnach aber wohl auch ein neues Kabel nötig. Der neue HDMI-Standard soll eine Bandbreite von 96 Gigabit pro Sekunde bieten und somit doppelt so viel wie HDMI 2.1, der 48 Gbit/s verspricht. Bis die ersten Geräte mit HDMI 2.2 auf den Markt kommen, soll aber noch einige Zeit ins Land gehen.
VR und Robotik finden mehr zusammen
Fortschritte und Neuerungen in der Robotik sind natürlich auch immer ein Thema der CES. Haustiere, die sich allein daheim langweilen, sollen mit Oro der US-Firma Ogmen einen Spielgefährten haben, der zum Beispiel Tennisbälle verschießen kann. Eine Kamera und ein KI-Chip sorgen dafür, dass dabei kein Porzellan oder Ähnliches zu Bruch geht. Ein motorisierter Kinderwagen des kanadischen Startups Glüxkind kann die Kleinen in den Schlaf wiegen und, mit einer Kamera ausgestattet, auf abschüssigen Wegen auch zusätzliche Bremshilfe bieten.
Spielefans können sich auf neue VR-Brillen freuen, die sich für ein voll-immersives Erlebnis mit einer Art Ganzkörperroboter verknüpfen lassen, über die sich sogar virtuelle Katzen streicheln lassen.
Ein vielleicht nützlicheres Gadget ist eine Art Exo-Skelett, das mit eingebautem Motor je nach Bedarf sowohl als Gehhilfe für Menschen mit körperlicher Einschränkung als auch als Trainingshilfe für Marathonläufer dienen kann.
Was auf der diesjährigen CES auch erkennbar wird, sind laut toptech mehr Bemühungen in Richtung Nachhaltigkeit sowie Smart Home für die Menschen greifbarer zu machen. Ein anderer Trend sind Verbesserungen, dank neuer Sensorik Gesundheit, Fitness und Lifestyle zu vereinen.
Wie viele der auf der CES gezeigten Neuerungen und Innovationen auch dem B2B-Bereich dienen, das wird die Zukunft zeigen. Man darf dabei aber daran erinnern, dass Nvidia eigentlich mit Grafikprozessoren für Gaming groß geworden, heute als eines der wertvollsten Unternehmen der Welt Hauptprofiteur des späteren GenAI-Booms ist.
Quelle Titelbild: Consumer Technology Association (CTA)®
