14.03.2019

Verändert künstliche Intelligenz heute schon HR-Abteilungen?

Künstliche Intelligenz (KI) wird HR-Abteilungen nicht überflüssig machen, sondern unterstützen und das lästige Durchforsten von Bewerbermappen und Lebensläufen vereinfachen. Aber wo fängt künstliche Intelligenz an und wohin führt sie?

Kaum einer in Deutschland wird Ifchange oder eCheng kennen. Das Unternehmen wurde auf der von HR Tech China veranstalteten Shanghai Inspire 2019 für seinen Softwaregesteuerten Human Resources (HR) Bot sowie seine sprach- und bildgestützten, intelligenten Auswahlverfahren mit dem KI-Preis für 2018 ausgezeichnet. Zu den Kunden gehören neben chinesischen Konzernen wie die Internetriesen Tencent und Ping An, die heutige Nummer eins der Versicherer weltweit, auch Cisco und der deutsche Automobilzulieferer Continental.

Verräterische Mimik und Bots

HireView, mit namhaften Kunden wie Hilton und Unilever, nennt es nicht Bot, sondern spricht schon von künstlicher Intelligenz, wenn die Maschine lernt, Kandidaten nach Mustern wie der Wortwahl oder bestimmten Gesichtsausdrücken herauszufiltern. „Während der Kandidat das Wort ‚Chef’ sagte, rutschte ihm ein Ausdruck von Geringschätzung über das Gesicht“, wird der HireView-Gründer Mark Newman von der Handelszeitung.ch zitiert.

 

Ein Bot (von Roboter) ist ein Computerprogramm, das selbständig sich wiederholende Aufgaben abarbeitet. Ein Beispiel sind Webcrawler, die automatisch das World Wide Web abgrasen und für Suchmaschinen zur Indexierung von Webseiten eingesetzt werden. Chatbots sind textbasierte Dialogsysteme.

Wo beginnt künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz ist ein weites Feld. In jedem Fall werden bestimmte Algorithmen verwendet, die das Computerprogramm mehr oder weniger intelligent machen. Das fängt schon mit der Autokorrektur an, wie sie der Schweizer Computerpionier Hannes Keller bereits in den 1980er Jahren entwickelt hat. Die von Google 2009 eingeführte Autovervollständigung hat dem Suchmaschinenbetreiber weltweit so manchen Ärger und eine Reihe von Klagen eingehandelt. Ein deutsches Unternehmen zum Beispiel hat bis zum Bundesverfassungsgericht geklagt, weil es durch die Autovervollständigung in die Nähevon Scientology gebracht wurde.

 

In den meisten Fällen kann man bei KI oder AI (Artificial Intelligence) aktuell maximal von Machine Learning sprechen. Das Programm lernt wie bei der Autokorrektur mit. Die meisten Algorithmen, so ausgeklügelt sie auch sein mögen, können nicht viel mehr, als gewisse Logiken herzustellen. Ein typisches Beispiel ist der implikative oder hypothetische Junktor „wenn … dann“. Fuzzy- oder Unschärfelogik, die in der Theorie schon auf Platon (427-347 v. Chr.) zurückreicht, erfasst auch Zwischenwerte zwischen WAHR und FALSCH im Sinne von „ein bisschen“, „ziemlich schwach“, „stark“, um so näher an menschliches Denken heranzukommen.

 

Fuzzy-Logik und Deep Learning: Ein menschlicher Autofahrer würde zum Beispiel laut eines Beitrags auf Spektrum.de sehr wohl verstehen, was „schärfer einschlagen“ oder „etwas weiter zurück“ heißt. Präziser wären Gradangaben, aber diese wären wohl kaum zielführend. Waschmaschinen mit Füllautomatik greifen beispielsweise auf Fuzzy-Logik zurück, da sich der Verschmutzungsgrad der Wäsche nur schwer in Zahlen ausdrücken lässt. Fuzzy Control kommt, wie bereits angemerkt, auch beim autonomen Fahren zum Einsatz, um mithilfe von drei Ultraschall-Sensoren vorne, rechts und links auf Basis von einigen hundert Regeln Hindernisse zu umfahren. Für echte „Intelligenz“ ist ein tieferes Lernen, Deep Learning, und ein Stück menschliches Denken und Fühlen nötig.

 

Es muss ja nicht gleich in Depression enden wie bei Marvin, dem ständig gelangweilten paranoiden Androiden aus Douglas Adams‘ legendärem „Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“. Aber zur menschlichen Intelligenz oder den kognitiven Fähigkeiten gehören auch die soziale Komponente, Emotionen, Selbstbeobachtung, Vorstellungskraft, Kreativität und der eigene Wille. Einzelne Komponenten mögen Computer schon erfüllen, aber gerade auch, was den Willen angeht, werden der Maschine hoffentlich für immer Grenzen gesetzt sein.

Quelle Bild: PhonlamaiPhoto/ iStock.com
Quelle Bild: PhonlamaiPhoto/ iStock.com

Mahner und Verfechter

Die Liste der Mahner ist groß. Angeführt wird sie von dem verstorbenen Astrophysiker Stephen Hawking und Tesla-Chef Elon Musk, die nicht nur vor massiven Jobverlusten warnten, sondern auch davor, dass die Maschinen einen eigenen Willen entwickeln und sich gegen die Menschheit richten könnten. Microsoft-Gründer Bill Gates und Siemens-Chef Joe Kaeser gehören im Vergleich dazu zu den vielen Top-Unternehmern, die sich mit Blick auf KI und fortschreitender Robotics für ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgesprochen haben.

 

Der Alibaba-Gründer Jack Ma (Ma Yun) hat vor zwei Jahren schon gewarnt, dass Maschinen in 30 Jahren sehr wahrscheinlich das Time-Cover als „CEO des Jahres“ zieren würden, aber nicht ersetzen dürften, was Menschen leisten. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos Anfang des Jahres hat er, so wie zuvor der Tesla-Gründer Musk, vor einem dritten Weltkrieg in Folge der dritten technologischen Revolution gewarnt. Dabei ist er nicht grundsätzlich gegen KI und Co.: Die Technologien würden immer wichtiger, aber damit der Mensch daneben bestehen kann, würden Soft Skills in der Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Soft Skills sind unter anderem kommunikative oder soziale Fähigkeiten, die dem Computer oder Roboter noch lange Zeit abgehen dürften. Aber reichen sie wirklich, den zu erwartenden Jobverlust durch Maschinen aufzufangen?

Vernichtet oder schafft KI langfristig Jobs?

Die Angst vor massivem Jobverlust ist groß und wird auch durch Zahlen einer Studie untermauert, die laut Onlinemarketing.de von MindEdge in den USA durchgeführt wurde. So sind in der Produktion schon zu 58 Prozent Roboter und fortgeschrittene Automationsmechanismen am Werk, im Technologieumfeld 56 Prozent, in der Servicebranche etwa ein Drittel und im Gesundheitsweisen 28 Prozent.

 

Das Argument, dass die zweite industrielle Revolution ja schließlich auch mehr Jobs geschaffen als vernichtet habe, kann nur bedingt trösten. Schließlich sehen auch Übersetzer und andere einst hochbezahlte Kräfte bis hin zu Programmentwicklern angesichts des Einzugs von KI und Robotics immer mehr ihre Felle davonschwimmen.

Lebenslanges Lernen und die Rolle der HR

Das von Politik und Wirtschaft neuerdings geforderte lebenslange Lernen im Sinne von ständigem Reskilling wird in Zukunft sicherlich immer mehr an Bedeutung gewinnen. Aber es wird voraussichtlich auch viele direkt und indirekt Betroffene überfordern.

 

Man denke nur an die zum Teil planlosen Qualifizierungsmaßnahmen durch Arbeitsämter. So hat der Bundesrechnungshof zum Beispiel im Frühjahr 2018 (übrigens nicht zum ersten Mal) kritisiert, dass das Kursangebot „nicht zielgerichtet“ sei. 

Mit Kursen zum Üben von Bewerbungen, Sprachkursen und Zusatzqualifikationen für eine Branche verschwendeten die Jobcenter 190 Millionen Euro. Tatsächlich wollten sie mit solchen zum Teil unsinnigen Maßnahmen nur ihre Planziele erreichen, wie der Tagesspiegel damals berichtete. Eine umso größere Rolle wird daher zukünftig den HR-Abteilungen zukommen. Damit sie die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern und andere wichtige Zukunftsaufgaben leisten können, kommt HR-Software, wie der von rexx systems, eine immer wichtigere Rolle zu. Dabei sind auch ohne KI- oder Bot-Mechanismen schon sehr viele Möglichkeiten gegeben, unter potenziellen Bewerbern auf Knopfdruck die richtigen Kandidaten auszuwählen.

Software erleichtert Aufgaben in der HR

Die Bewerbermanagement-Software des führenden Hamburger Anbieters für Human Resources Software ermöglicht und erleichtert das E-Recruiting mit dem bewährten rexx Workflow. Das rexx Ranking qualifiziert und validiert die Bewerbungen nach vorgegebenen Stellenprofilen und Beurteilungskriterien automatisch. Ein sogenannter CV-Parser durchforstet die als Print oder E-Mail-Anhänge eingehenden Lebensläufe und liest die Informationen automatisch aus.

 

Mit finest jobs betreibt rexx systems eine der am stärksten wachsenden professionellen Jobbörsen. Arbeitgeber können kostenlos Stellenanzeigen schalten oder sich für ab 250 Euro im Monat als Plus- oder Top-Arbeitgeber bei den über 200.000 Besuchern ihrerseits als solche „bewerben“. Oder sie nutzen den finest jobs Talentpool mit Tausenden von Profilen von aktuell oder potenziell Jobsuchenden. Fünf Talentanfragen pro Woche sind dabei kostenlos.

Quelle Bild: Urupong / iStock.com

finest jobs Talente und Talentsucher

Der Talentpool gewährleistet eine eine sehr hohe Abdeckung im deutschsprachigen Raum einschließlich Österreich und der Schweiz. Bei der Filterung und Vorauswahl der Profile kommt wiederum die rexx Software zum Einsatz.

Jobsuchenden bietet sich die 1-Klick-Bewerbung mit im Schnitt rund 30.000 Stellen, und das auch mobil ganz bequem über das Smartphone. Auf Wunsch hilft finest jobs sowohl den aktiv Suchenden als auch möglichen vorgeschlagenen Kandidaten, anonym den Traumjob zu finden. Talentscouts und private Vermittler können mit dem job finest Talentbringer auch mitverdienen.

Jobbringer – Tinder für Jobs

Die App jobbringer.com ist eine neue KI-gestützte Art der Partnersuche für Jobs. Interessenten erhalten passgenaue Job-Angebote auf ihr Smartphone. Sie können in der App Jobbringer Kriterien wie geografischer Umkreis, Wunschgehalt, Arbeitszeit, Branche oder Karrierestufe je nach ihren individuellen Anforderungen festlegen. Anschließend sorgen Algorithmen mit künstlicher Intelligenz dafür, dass genau das richtige Angebot für den Traumjob den Empfänger erreicht. Dafür dient der Pool aus rund 30.000 Jobs von etwa 2.000 geprüften Arbeitgebern aus der Jobbörse finest-jobs.com. Wenn der Job passt, werden automatisch die nächsten Bewerbungsschritte eingeleitet. Passt er nicht, kann er einfach weggewischt werden und erscheint auch nicht wieder.

 

Auch für Arbeitgeber erleichtert jobbringer.com die Suche nach geeigneten Kandidaten und sie können damit Jobs gezielter anbieten. Mit dem Reverse Recruiting per Talentpool können registrierte Unternehmen die hinterlegten Profile der Talente kostenlos durchsuchen. Zudem können Arbeitgeber bei finest jobs zwei verschiedene Siegel erhalten: Diese sind „Best Recruitment“ für Unternehmen mit den besten Bewertungen und „Top Recruitment“ für gute Bewertungen. Auch wer sich über die Smartphone-App jobbringer.com bewirbt oder einfach über finest-jobs.com, hat innerhalb mehrerer Wochen später noch die Möglichkeit, sich zu dem Recruiting-Prozess des potenziellen neuen Arbeitgebers zu äußern und diesen zu bewerten. finest jobs legt großen Wert auf Qualität und Seriosität der Bewertungen und hat ein eigenes Arbeitgebersiegel und Bewertungsportal geschaffen. Anders als andere Portale kommen die Bewertungen hier von den Bewerbern. Für eine hohe Vertrauenswürdigkeit werden alle Beurteilungen noch einmal überprüft, um beleidigende oder „Fake-Bewertungen“ herauszufiltern.

Quelle Titelbild: ipopba / iStock.com

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