20.12.2021

Jeff Bezos der Legal-Tech-Branche

Groß denken hat noch nie geschadet. Besonders als Unternehmer ist es wichtig, sich große Ziele zu setzen, die eine klare Strategie verfolgen. CEO und Investor von Captain Frank Michael Hoesch hat konkrete Vorstellungen, wie die Zukunft des Unternehmens aussehen soll. Mehr verrät er in einem exklusiven Gespräch.

Wenn jemand das Prinzip der Selbstständigkeit sich zum Lebensziel gesetzt hat, dann ist das Michael Hoesch. Seit dem 23. Lebensjahr gründete der Unternehmer etliche Firmen und kennt als Routinier die Chancen und Herausforderungen am Markt nur zu gut. Da wirft auch Corona ihn nicht so schnell aus der Bahn.

Der Captain als Retter in der Not

Durch seine langjährige Erfahrung weiß Hoesch eines: ein einprägsamer Name ist die Voraussetzung für die Gründung eines neuen Unternehmens. „Es braucht eine Figur und einen Namen, den niemand so schnell vergisst. Wir wollten eine Figur schaffen, die anders auftritt als die Mittbewerber,“ führt Hoesch aus. Im Fall des Legal-Tech-Unternehmens Captain Frank symbolisiert der Captain einen Beschützer, der Verbrauchern zur Seite steht und sich für deren Anliegen einsetzt.

CEO und Investor des Legal-Tech-Unternehmens Captain Frank (Bildquelle: Captain Frank).

Der Legal-Tech Markt im Wandel

Aus Unternehmersicht ist vor allem eines interessant: einen Markt mit Ineffizienzen zu finden, die als Basis für die Erarbeitung einer auf den Markt zugeschnittenen Produktpalette dienen. Besonders der Rechtsberatungsmarkt ist im Laufe der Zeit stehengeblieben und daher für Verbraucher*innen, Anwälte*innen und Gerichte veraltet, teuer und oftmals ineffizient.

In genau dieser Problemstellung sah Hoesch seine Chance den Markt zu revolutionieren. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er eine Plattform auf der Verbraucher*Innen ohne anwaltliche Hilfe kleine Forderungen selbst digital in Gang setzen können. Bei Flugverspätungen, Mitgliedsbeiträgen für Fitnessstudios und bei einer unrechtmäßigen Kündigung des Arbeitsverhältnisses können sie ihre Ansprüche hinterfragen und je nach Fall geltend machen. Da der Legal Tech Markt stetig am Wachsen ist, baut auch Captain Frank sein Angebot aus und bereite für 2022 eine Palette an neuen Serviceleistungen vor.

Mehr als nur eine B2C-Plattform

Das Beste an einer Software ist, dass sie flexibel einsetzbar ist. So auch im Fall von Captain Frank. Bislang waren die Services vor allem an Consumer gerichtet, dennoch möchte das Unternehmen zukünftig auch für Kanzleien oder Rechtabteilungen interessant sein und deren Prozesse beschleunigen.

Wenn man eines Michael Hoesch nicht vorwerfen kann, dann ist es, dass es ihm an Selbstbewusstsein mangelt. Auch wenn die derzeitige Pandemie ihm kurzzeitig einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, findet er, dank seiner jahrelangen Erfahrung, immer wieder den Weg auf die Erfolgsspur zurück. „Die größte Herausforderung ist, den Mut zu haben, alles selbst zu finanzieren. Das spart viel Zeit und ist wirklich „unternehmerisch“. Ob das Ziel, in den kommenden fünf Jahren Marktführer zu sein, gelingt, wird sich zeigen; – allerdings braucht es dann in absehbarer Zeit starke Verbündete, fügt Hoesch hinzu.

Quelle Titelbild: AdobeStock/BillionPhotos.com