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28.06.2023

3 in 1: Automatica, Laser und Quantum World in München erstmals zusammen eröffnet

Entgegen dem Abwärtstrend in der deutschen Industrie boomen die Bereiche Robotik und Lasereinsatz. Das war Grund genug für die Messe München, die heute eröffnete Automatica um ein Jahr vor- und mit der Laser World of Phototonics und der World of Quantum zusammenzulegen.

 

 

Während die deutsche Industrie schwächelt und die Wirtschaft in die Rezession gerissen hat, gibt es auch immer noch einige Zugpferde. So kann sich Deutschland bei der Entwicklung und dem Einzug von Robotik, Lasertechnik in der Automation und bei Quantum Computing international durchaus sehen lassen. Folglich hat die Messe München in Riem die gestern eröffnete Robotikmesse Automatica (27.06.-30.06.2023) um ein Jahr vorverlegt, um sie zusammen mit der Laser World of Photonics und der dazugehörigen World of Quantum zusammen stattfinden zu lassen.

 

Zur Automatica haben sich den Veranstaltern zufolge mehr als 600 Unternehmen angemeldet, darunter so Branchengrößen wie Kuka, ABB, Fanuc und Siemens. Fanuc hat im Frühstücksfernsehen von ARD und ZDF auch gleich den Prototypen eines Bäckerei-Roboters gezeigt, der tagesaktuell frische Backwaren bereithalten und dabei Menschen nicht ersetzen, sondern den gravierenden Fachkräftemangel in der Branche ausgleichen soll. In der Moma-Demonstration war die Steuerung noch manuell, aber der Backroboter soll auch über ausreichend künstliche Intelligenz verfügen, um zum Beispiel bedarfsgerecht nachzuliefern. Wie die Münchener Tageszeitung tz berichtet, tritt mit dem Google- alias Alphabet-Sprössling Intrinsic erstmals ein Startup-Unternehmen in Europa auf, das die KI-Steuerung von Robotern stark vereinfachen will.

 

Zur Laser World of Photons und der dazugehörigen World of Quantum, bei der sich alles um Quantencomputing dreht, werden laut Messe München 1.300 Aussteller erwartet, sprich so viel wie 2019 vor Corona, als die „Laser- und Quantum-Show“ rund 34.000 Besucher anzog.

 

Die Geschäfte der Robotikbranche laufen wegen gut gefüllter Auftragsbücher und weniger Lieferschwierigkeiten so gut, dass der Fachverband VDMA Robotik + Automation 2023 mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden Euro rechnet, wie er im Vorfeld der Messe bekanntgab. Das wären immerhin 1,1 Milliarden Euro mehr als im Rekordjahr 2018, so die tz.

 

Das Fachmagazin all-electronics ging der Frage nach, warum die „zusätzliche“ Automatica gerade zur rechten Zeit kam und fand die Antwort unter anderem im Fachkräftemangel, der sich mit Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer noch verstärken wird. Nach Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gab es im vierten Quartal 2022 in Deutschland 1,98 Millionen offene Stellen, 8,8 Prozent mehr als in den drei Monaten davor. Bis 2025 könnten in Deutschland schon 2,9 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Und das erweist sich wie jetzt in allen Branchen, besonders aber in der Industrieproduktion als zunehmende Wachstumsbremse.

 

Ob Roboter die Lücke füllen können, sehen manche als zweifelhaft, die Wirtschaftsforschung sagt all-electronics zufolge aber ja. Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien scheint das zu bestätigen, denn demnach haben Länder mit besonders niedrigem Bevölkerungswachstum gleichzeitig die höchste Dichte an Industrierobotern pro Arbeitskraft, siehe Deutschland, siehe Japan und siehe China, das als Robotermekka praktisch trotz 1,4 Milliarden Menschen damit zu kämpfen hat, dass Bevölkerung rapide abnimmt und überaltert.